Ausstellung in Köln Den politische Picasso im Museum Ludwig entdecken

Bonn · Für die einen war er ein Bürgerschreck, den anderen galt er als Formalist: Wie das Genie Picasso bei den Deutschen in West und Ost ankam, zeigt eine Ausstellung im Kölner Museum Ludwig

 Kunst im Kalten Krieg: Pablo Picassos „Massaker in Korea“ von 1951.

Kunst im Kalten Krieg: Pablo Picassos „Massaker in Korea“ von 1951.

Foto: Pablo Picasso Massaker in Korea, 1951 Musée national Picasso-Paris, © Succession Picasso/VG Bild-Kunst, Bonn 2021 Foto: bpk/ RMN-Grand Palais / Mathieu Rabeau

Was für eine Ausstellung! Am 25. Oktober 1955 startete in München eine Picasso-Schau der Superlative. Bis Ende April 1956 war sie außerdem in Köln und Hamburg zu sehen. Mehr als 300.000 Menschen besuchten die Ausstellung, die erstmals nach der NS-Diktatur, die unter anderem Picassos Kunst als „entartet“ geschmäht hatte, einen breiten Überblick über das Werk des berühmten Spaniers ermöglichte. Bilder aus allen Phasen waren zu sehen, darunter auch das Riesenformat „Guernica“, das heute im Museo Reina Sofía in Madrid hängt. In dem Bild hatte Picasso auf die Vernichtung der baskischen Stadt Guernica am 26. April 1937 durch Bomberstaffeln der deutschen Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg reagiert, eine Generalprobe für den Bombenkrieg, mit dem Hitler nach 1939 Europa überzog.