„Hits & Hymnen“ im Bonner Haus der Geschichte Protest der bösen Buben

Bonn · Zum Abschluss der GA-Serie zur Ausstellung „Hits & Hymnen“ im Haus der Geschichte werfen wir einen Blick auf die Punk-Bewegung, die West- und Ostdeutschland gleichermaßen erfasste – als Ventil für eine unzufriedene Jugend.

 Die zweite Generation: Inmitten begeisterter Fans singt Campino, Sänger der „Toten Hosen“, 1998 in einem Münchner Club. Die Punkband aus Düsseldorf trat vor nur einigen Hundert Anhängern in einem „geheimen“ Konzert unter dem Pseudonym „Die Düsselpiraten vom Rhein“ auf.

Die zweite Generation: Inmitten begeisterter Fans singt Campino, Sänger der „Toten Hosen“, 1998 in einem Münchner Club. Die Punkband aus Düsseldorf trat vor nur einigen Hundert Anhängern in einem „geheimen“ Konzert unter dem Pseudonym „Die Düsselpiraten vom Rhein“ auf.

Foto: picture-alliance / dpa/Volker_Dornberger

Punk, das ist Rebellion durch Provokation, laut, grell, unangepasst, ein Statement gegen Prüderie und Engstirnigkeit, gegen den übermächtigen Vater Staat und gegen all jene, die traumtänzerisch auf eine bessere Welt hoffen. Punk ist bewusste, aktive Ausgrenzung, eine Verbrüderung mit all jenen, die durch das Raster fallen und ein Angriff gegen alles Normative, allerdings ohne den Wunsch nach Veränderung. Punk, das ist eine Befreiung von Werten und Normen und ein Ausbruch aus dem „gesellschaftlich akzeptierten“ Mainstream – oder zumindest war Punk das einst, damals, Ende der 70er Jahre, als die Bewegung von Großbritannien und den Vereinigten Staaten aus nach Deutschland schwappte, im Gepäck von Bands wie den Sex Pistols und The Clash und den Dead Kennedys und gelebt in Clubs wie dem Ratinger Hof in Düsseldorf oder der Markthalle Hamburg. Doch die Keimzelle für die wohl extremste, radikalste und aggressivste Form des deutschen Punk entstand nicht etwa in den Metropolen – sondern in Bad Honnef.