Bonner Theaternacht 30 Veranstaltungsorte und 122 Stücke

Bonn · Ein Kulturbuffet mit Nachschlag-Garantie: Bei der heute stattfindenden Bonner Theaternacht kommen die Besucher voll auf ihre Kosten. An über 30 Veranstaltungsorten sind insgesamt 122 Produktionen zu sehen, ein wildes Potpourri von Stücken aus freier Szene und Stadttheater, eines schmackhafter als das nächste.

Und die Bürger sind herzlich eingeladen, alles einmal auszuprobieren - oder zumindest so viel, wie eben zwischen 19 und 23 Uhr zu bewältigen ist. Theatralisch schlemmen, mal Szenen der Weltliteratur genießen und dann wieder ein klassisches Boulevard-Musical, mal sich an experimentellem Tanz ergötzen und dann wieder den Dschungel im Anzug erkunden, das ist in diesem Ausmaß nur heute möglich.

Das Prinzip ist denkbar einfach: Für die erste Veranstaltung des Abends bucht man, wie schon in den Jahren zuvor, ein so genanntes Starter-Ticket, danach erkundet man das restliche Angebot auf eigene Faust, kann überall hineinschnuppern und dabei ohne weiteres mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zusätzlichen Shuttle-Bussen von einem Veranstaltungsort zum nächsten fahren.

Best-ofs, Previews, Ausschnitte und sogar eine Uraufführung ("Una notte speciale" im Contra-Kreis-Theater) finden sich von Bad Godesberg bis Beuel, "der ganze Reichtum unserer Theaterszene", wie Kulturdezernent Martin Schumacher sagt.

Dieser hat traditionsgemäß die Schirmherrschaft über die große Werkschau inne, teilt sie sich aber mit den "Wissen macht Ah"-Moderatoren Shary Reeves und Ralph Caspers, die heute ebenfalls in Bonn unterwegs sein werden und sich auf innovative, frische, inspirierende Theatererfahrungen freuen.

Manche Programmpunkte haben sich in den vergangenen Jahren bei der Theaternacht derart etabliert, dass sie nicht mehr wegzudenken sind. So wird die Bus-Theater-Tour "Spionage in Bonn" ebenso wieder aufgegriffen wie das um ein "Best of Eltern" erweiterte "Opernsänger mal anders".

Auch das Speed-Acting des Euro Theaters Central ist wieder mit dabei - aber Vorsicht, bei dieser Veranstaltung kann es erfahrungsgemäß aufgrund des enormen Andrangs zu teils beträchtlichen Wartezeiten kommen.

Dies kann allerdings auch anderenorts der Fall sein, gerade kleinere Bühnen kommen in der Theaternacht manchmal an die Grenzen ihrer Kapazität. Daher empfiehlt es sich, flexibel zu sein und einfach ein paar Straßen weiter zu ziehen. Da findet sich sicherlich auch etwas Sehenswertes.

Wie in jedem Jahr sind wieder die meisten etablierten Häuser mit von der Partie, hinzu kommen aber auch ein paar neue Spielorte. So stellt erstmals die Theatergemeinde ihre Räumlichkeiten am Bonner Talweg zur Verfügung, auch in der Fabrik 45 am Hochstadenring gehen erstmals bei einer Theaternacht die Lichter an.

Hinzu kommen das Büro der TMI Consulting Gmbh am Markt sowie Kessels Espresso-Studio in der Friedrichstraße, die sich kurzerhand in Bühnen verwandeln. Ein Kumulationspunkt wird allerdings neben der Innenstadt das Schauspiel-Gelände in Beuel sein, auf dem man mit Theaterhalle, Lampenlager, Montagehalle, Altem Malersaal und zwei Probebühnen schon mehr als genug zu sehen bekommt.

Allerdings ist ja der Reiz der Nacht das Umherziehen, das Besuchen von Orten, an denen man bislang noch nicht zu Gast war. Raus aus der Wohlfühlzone, rein ins Abenteuer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort