Die im direkten Vergleich besten Gags des dürftigen Abends verbucht der Gastgeber, der inzwischen bekanntlich zum "Night Wash"-Conférencier befördert wurde und bereits routiniert die Rolle des provozierenden Sonnyboys ausfüllt. "Meine Ex-Freundin war'n Model", gibt Mockridge junior mit hoch gerecktem Kinn zu Protokoll, "auf dem Vorher-Bild von Clearasil.

Die konnte sich auch richtig gut ausdrücken." Wenn solcherlei Schwänke selbst von der präpubertierenden Groupieschaft goutiert werden, kann nicht mehr allzu viel schiefgehen. Die Sauerländerin Jacqueline Feldmann kommt auf die Bühne und postuliert nassforsch: "Ich bin keine Asi-Bratze, ich bin 'ne Ghetto-Bitch."

Das F-Wort knallt und hallt durch die Post Tower Lounge, der Humor fällt offensiv ordinär und forciert schlüpfrig aus. Da liebäugelt eine junge Frau, die ihre Brötchen hauptberuflich als Finanzbeamtin verdient, mit dem großen und noch sehr weit entfernten Vorbild Carolin Kebekus.

Schließlich Marcel Exner aus Oberhausen, dessen Auftritt ebenfalls nicht punktet. Abgeschmackt im Quadrat: Die Retroschau auf die 1980-er Jahre und Witze über niederländische Wohnwagen, fast schon ein ideologischer Solidarpakt mit Mike Krüger und Konsorten. "Was auch geil is', is' Fernsehwerbung, oder?"

Geht so. Die folgenden Betrachtungen zur Telefonsex-Akquise gehören zu den ollsten Kamellen der Branche. Am ehesten entwicklungsfähig ist Exners Single-Außenseiter-Themenfeld, auf welchem er fatalistisch mit seinem vermeintlichen Verlierer-Image operiert.