Während sie in ihre isländische Heimat zurückkehrt, wird Wahlbonner Rosenthal der Region treu bleiben, wie Ferdinand Kösters, Vorsitzender der Opernfreunde, erläuterte. Er führte durch einen Nachmittag auf der Terrasse des Hotel Hilton, bei dem beide Sänger sich noch mal ihrem Bonner Publikum präsentierten und - begleitet von dem wie immer sensibel und souverän agierenden Christopher Arpin - Höhepunkte aus ihren zehn Bonner Jahren zu Gehör brachten.

Bei bestem Sommerwetter gab es ein buntes Potpourri von Opernhits zu hören, bei dem ernste Töne freilich nicht fehlten. "Der Mensch lebt nicht vom Sport allein", sagte Kösters in Richtung der Bonner Sportlobby und mahnte in Anwesenheit von OB Nimptsch eine faire Diskussion an: "Wer nachtritt, bekommt die rote Karte."

Musikalisch herrschte an diesem Nachmittag aber eitel Sonnenschein. Pálmadóttir und Rosenthal zeigten sich von ihrer besten Seite, Pálmadóttir etwa mit einem mit phänomenaler Leichtigkeit gesungenen Lied "Les filles de Paris" von Leo Delibes oder dem Walzer der Muzette aus Giaccomo Puccinis La Bohème.

Aber auch Mark Rosenthal zeigte mit "Un di all'azzurro spazio" aus Umberto Giordanos Oper "Andrea Chénier" oder "Durch die Wälder" aus Webers Freischütz, dass mit ihm eine grandiose Stimme das Bonner Ensemble verlässt. Natürlich gaben beide Sänger auch Duette zum Besten, etwa "Parigi o cara" aus Verdis Traviata. Da blieb kaum ein Wunsch offen und kaum ein Auge trocken. Ferdinand Kösters: "Man denkt an die vielen schönen Stunden, die sie uns mit ihrem Gesang geschenkt haben."