Festival "West Off" startet am Freitag im Ballsaal Akrobatisches Theater

Bonn · Zum sechsten Mal präsentiert das Theaternetzwerk Rheinland in Bonn, Düsseldorf und Köln das Festival "West Off" mit Gastspielen der etablierten freien Bühnen und Auftrags-Produktionen von Nachwuchskünstlern. Seit drei Jahren gehört die Förderung neuer Projekte zum Konzept. Ungefähr dreißig wurden gesichtet und drei davon ausgewählt.

 Szene aus dem Stück "Feeding Fears".

Szene aus dem Stück "Feeding Fears".

Foto: FFT

Im Theater im Ballsaal startet das Festival am 23.Oktober mit "Feeding Fears" der Gruppe "A Barrel of Monkeys", für die das Bonner Fringe Ensemble eine Art Patenschaft übernommen hat. Ein chinesischer Mast ist dafür im Ballsaal schon fest verankert, ein Akrobatik-Gerät, mit dem Performerinnen die Vertikale erobern, verrät Clara Groeger, die lange in der Zirkusbranche arbeitete und dann an der Essener Folkwang Universität der Künste "Physical Theatre" studierte.

Ebenfalls aus dem Essener Studiengang "Physical Theatre" stammt das Künstlerkollektiv "Sächsische Schweiz". Saskia Rudat stammt aus Dresden, Ivo Schneider aus dem Schweizer Kanton Graubünden. "Stellen Sie sich vor, wir wären in Bern" heißt ihr Stück. Koproduziert mit der Studiobühne Köln und im Ballsaal zu erleben am 28. Oktober.

Im Studiengang "Szenische Forschung" an der Ruhruniversität Bochum entstand das Kollektiv "Progranauten", das mit "Regere" bereits sein zweites Projekt realisiert und zwischenzeitlich auch von der Kunststiftung NRW gefördert wird. "Das beweist, dass wir einen guten Riecher haben", sagt Jurorin und Ballsaal-Geschäftsführerin Svenja Pauka. Bonner Premiere ist am 29. Oktober.

Das renommierte FFT schickt derweil die "Dance Box" von Türnay Kilinçel auf die Reise. Der gelbe Wohnwagen macht am 29./30. Oktober auf dem Friedensplatz und am 31. Oktober auf dem Münsterplatz Station, jeweils zwischen 16 und 19 Uhr. Wie bei einer nostalgischen Jukebox kann man zwei Euro einwerfen und sich dafür ein kurzes Tanzstück wählen. Wirklich geheim bleibt die Sache jedoch nicht. Denn Performer und Zuschauer werden per Videokamera beobachtet und live auf einen Großbildschirm im nahe gelegenen Mediamarkt projiziert.

Nicht für Kinder geeignet ist "Das kalte Herz - Kein Märchen" nach Wilhelm Hauff. Das Kölner "artheater" gastiert mit seiner surrealen Theater- und Klangcollage (nominiert für den Kölner Theaterpreis 2015) am 30. Oktober im Ballsaal. Im Gegenzug zeigt das Bonner Fringe Ensemble in Köln "Moby Dick" und in Düsseldorf "Arbeitsschlachten".

Das Festival wird finanziell unterstützt von den Kulturämtern der drei beteiligten Städte und dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW.

Die Vorstellungen im Ballsaal beginnen um 20 Uhr. Kartenbestellungen unter Tel. 0228-797901.

Weitere Infos unter www.west-off.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Neue Musik zwischen Wohnwagen
Beethoven Orchester im BaseCamp Neue Musik zwischen Wohnwagen
Zum Thema
Ein Porträt Venedigs am Piano
Iiro Rantala und Fiona Grond beim Jazzfest Ein Porträt Venedigs am Piano
Aus dem Ressort
Vorbild Natur
Cleveland Orchestra in der Kölner Philharmonie Vorbild Natur