Ein Menü unter Hypnose Alexander Hartmann zu Gast im Haus der Springmaus

Bonn · "Unsere Sinne nehmen pro Sekunde 2000 Informationen wahr", erläutert der schmächtige junge Mann. Er trägt eine Frisur, gegen welche die steil aufragende Steckdosen-Haarpracht des legendären Boxpromoters Don King wie ein militärisch kurzer Bürstenschnitt wirkt.

Aber zurück zu den 2000 Informationen pro Sekunde: "Die werden gefiltert, und im Gehirn kommen sieben Informationen an. Ich finde, das reicht." D'accord. Alexander Hartmann wurde 2008 durch die TV-Show "The Next Uri Geller" bekannt und ist seitdem als Mentalist und Zauberkünstler auf Tournee.

Managerseminare sind für Illusionisten wie ihn übrigens auch ein lukratives Nebengeschäft, was ja schon eine gewisse Ironie in sich birgt. Aber das nur am Rande. Im Haus der Springmaus präsentiert Hartmann sein Programm "Kopfkino", eine verblüffende Melange aus Gedankenlesen, Telepathie, Hypnose und Illusionskunst.

"Ich möchte Sie einladen auf eine gemeinsame Reise - in die Realität." Hartmann sagt, er liebe "die dehnbaren Momente in der Realität". Und liefert sie dem Publikum. So weiß er etwa, dass eine Zuschauerin über ein Gewinnspiel ein Auto bekam und dass eine andere Zuschauerin sich eine schöne Singstimme wünscht.

"Gedanken schaffen Realität" ist noch so ein hübscher Spruch Hartmanns, dicht gefolgt von "Denken beeinflusst die Realität - manchmal verändert es sie auch". Und manchmal ist Realität eben Himbeercrème, wie eine hypnotisierte Zuschauerin erfährt.

Die Dame löffelt Mineralwasser aus einem tiefen Teller, beschreibt ihre Geschmackserlebnisse allerdings als Kartoffel-Schinken-Suppe, Rumpsteak mit Pommes Frites und Salat sowie abschließend Himbeercrème. Erstaunlich daran ist vor allem, dass Hartmann jeden Gang des "Menüs" antizipiert hat. Wir sind beeindruckt.

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