Gespräch am Wochenende: Fürstin Gloria von Thurn und Taxis „Am schönsten fand ich die Frohnatur der Rheinländer“

Meckenheim · Sie ist eine der reichsten Frauen Deutschlands, lebte einst in Adendorf und ging in Meckenheim zur Schule: Fürstin Gloria von Thurn und Taxis ist für einige Menschen in der Apfelstadt noch immer nur „die Gloria“. Bevor sie am Sonntag in der WDR-Sendung „Ich stelle mich“ zu sehen ist plauderte sie mit dem General-Anzeiger über ihre Schulzeit, Apfelplantagen und Rockbandproben.

 Ihre Durchlaucht Fürstin Gloria von Thurn und Taxis

Ihre Durchlaucht Fürstin Gloria von Thurn und Taxis

Foto: Lord Snowdon

Ihre Durchlaucht, wie groß war die Überraschung, als in der Sendung über Ihr Leben Thomas Radermacher als Überraschungsgast auftauchte?

Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Die Überraschung war natürlich riesig. Aber als Sandra Maischberger etwas von der Band erzählt hat, die wir während der Schulzeit hatten, da habe ich gedacht: Vielleicht ist der Thomas hier. Dann war ich natürlich total happy, dass es wirklich der Thomas war, denn ich wusste eigentlich gar nicht mehr genau, wer die anderen Bandmitglieder waren. Den Tommy wusste ich aber ganz genau, weil wir sozusagen mit der Band angefangen hatten.

„Quo Vadis“ hieß die Formation, in der Sie zusammen gespielt haben – und das recht anhörbar, wie wir hörten. Was haben Sie in der Band gemacht?

von Thurn und Taxis: Ich habe im Grunde genommen die Band so ein bisschen geleitet. Und ich habe den Probenraum gefunden. Ich glaube, ich habe sogar das Schlagzeug gestellt, welches der Tommy dann gespielt hat. Er hat mir gegenüber gesagt, dass ich ihm die ersten Rhythmen am Schlagzeug gezeigt habe. Er hat sich das dann alles selbst beigebracht.

Wo hat „Quo Vadis“ geprobt?

von Thurn und Taxis: Bei Baron von Loe in Burg Adendorf.

Könnten Sie sich eine Art Wiedervereinigung der Band vorstellen – womöglich zugunsten eines wohltätigen Zwecks wie dem GA-Weihnachtslicht? Wir könnten als Zeitung bei der Organisation eines Konzerts womöglich ein wenig trommeln...

von Thurn und Taxis: (überlegt) Das hört sich nach einer sehr lustigen Idee an. Wir müssen aber erst einmal alle Leute finden... Da sollten wir aber noch einmal drüber sprechen, finde ich.

Welche Musik würden Sie denn heute machen, wenn Sie die Muße dazu hätten?

von Thurn und Taxis: Ich singe nach wie vor sehr gerne Jazz, und ich habe auch gerne Popsongs, wenn sie schön sind und gut gemacht sind. Jetzt bin ich aber gerade dabei, mit Günther Behrle, dem Produzenten von „Patrona Bavariae“, zu überlegen, Marienlieder aufzunehmen. Das wollen wir in seinem Studio ein bisschen umarrangieren. Aber das ist noch in der Gedankenphase. Es soll ein bisschen swingender werden – nicht so arrangiert wie ein Kirchenlied.

Was haben Sie vom heutigen Konrad-Adenauer-Gymnasium, dem früheren Städtischen Gymnasium Meckenheim, mitgenommen, um solch eine erfolgreiche Geschäftsfrau zu werden?

von Thurn und Taxis: (lacht) Also ich habe vom Konrad-Adenauer-Gymnasium mitgenommen, dass es eine sehr schöne Zeit gewesen ist, dass es lustig war, dass die Kameraden alle super waren und ich eine schöne Zeit erlebt habe. Wir hatten sehr, sehr nette Lehrer, und es war einfach eine herrliche Schule. Aber mehr weiß ich eigentlich nicht mehr.

Letztlich waren es gut acht Jahre, die Sie in Meckenheim verbracht haben...

von Thurn und Taxis: Aber in dem Alter kommen einem acht Jahre wie eine Ewigkeit vor.

Was ist Ihnen von Meckenheim und dem Rheinland nachhaltig in Erinnerung geblieben?

von Thurn und Taxis: Am schönsten fand ich die Frohnatur der Rheinländer und natürlich den Karneval. Sehr schön war meine Zeit in der Töpferstube, beim Apfelbauer und beim Kirschen pflücken – das habe ich auch in bester Erinnerung. Und ich muss sagen, dass ich eine wunderschöne, unbeschwerte Jugend verlebt habe.

Ganz anderes Thema: Bei der Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten im Jahr 2004 sollen Sie gegen Horst Köhler gestimmt haben? Dabei hat der auch lange Jahre in Meckenheim gewohnt...

von Thurn und Taxis: Es sollten neutrale Bürger in die Bundesversammlung entsandt werden. Das steht so im Grundgesetz – da habe ich mich erkundigt. Die Wahl ist geheim. Auch wenn ich von der CSU entsandt war, sollte ich mich auf keinen Fall politisch bedrängt fühlen, wem ich meine Stimme gebe. Ich bin meiner Pflicht als Bundesbürgerin eindeutig nachgekommen. Wie ich gewählt habe: Das ist eine geheime Wahl.

Die Sendung „Ich stelle mich“ mit Fürstin Gloria von Thurn und Taxis ist am Sonntag, 31. Juli, ab 21.45 Uhr im WDR Fernsehen zu sehen.

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