Philharmonie in Köln Arabella Steinbacher mit dem London Philharmonic Orchestra

KÖLN · Albert Roussels Ballett "Das Festmahl der Spinne" endet, anders als der Titel vermuten lässt, eher grausig für das räuberische Tier. Am Ende nämlich wird sie selbst Opfer einer gewalttätigen Gottesanbeterin.

 Die Geigerin Arabella Steinbacher bei der Probe in der Kölner Philharmonie.

Die Geigerin Arabella Steinbacher bei der Probe in der Kölner Philharmonie.

Foto: Brill

Beim Kölner Gastspiel des London Philharmonic Orchestra unter Leitung von Charles Dutoit stand sozusagen die entschärfte Konzertversion mit Happy End fürs Spinnentier auf dem Programm. Die "sinfonischen Fragmente" sind ganz zauberhafte, impressionistisch anmutende Sätzchen, die von den Musikern aus London mit klanglichem Raffinement aufbereitet wurden.

Eine hübsche Fingerübung für das nachfolgende zweite Violinkonzert von Sergej Prokofjew, der dem Orchester reichlich Gelegenheit einräumt, sich neben der Solopartie wirkungsvoll zu positionieren. Besonders delikat gelang am Anfang des zweiten Satzes die Klarinettenbegleitung der Solostimme. Die Geige spielte Arabella Steinbacher mit virtuoser Leidenschaft und präsentem Ton. Dass sie auch rustikal zupacken kann, zeigte sie in Prokofjews zugegebenem Solosonatensatz.

Nach der Pause begeisterte das London Philharmonic Orchestra sein Publikum mit Camille Saint-Saëns' Orgelsinfonie: Hier wurden keine Wünsche offen gelassen. Besonders der satte, homogene Klang der großen Streicherbesetzung machte Eindruck. Dazu passte auch die Zugabe: Sibelius' melancholische "Valse triste".

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