Architekturen im Miniatur-Format

Bonner Ausstellungen in der Galerie Hennemann und im Haus Schlesien

  Treppen-Variationen:  Ulf Hegewald bei Hennemann.

Treppen-Variationen: Ulf Hegewald bei Hennemann.

Foto: Fischer

Bonn. Ein ungewöhnliches Geburtstagsgeschenk hat Ulf Hegewald sich und seinen Bewunderern gemacht und damit seiner Doppelbegabung als Architekt und Bildhauer originellen Ausdruck verliehen.

60 Variationen zum Thema Treppe - für jedes seiner Lebensjahre eine - hat er aus rotem Ton geschaffen; die Hälfte dieser gleichermaßen als Unikat konzipierten Skulpturen steht derzeit in Reih und Glied in der Galerie Marianne Hennemann.

Ulf Hegewald hat den rohen Werkstoff letztlich zu Architekturen im Miniaturformat geschichtet, die durch höchst unterschiedliche Treppenanlagen durchdrungen oder umlaufen werden.

Geradlinige, runde, gewendelte, diagonale Treppen - am zierlichen Außen- oder Innenbau angebracht - belegen die Fantasie des Bildhauer-Architekten. Sie erinnern an Türme und Burgen, an archaische Bauwerke aus den Anfängen der Menschheit.

Neben diese ziegelrote Gebäude- und Treppentypologie hat der Künstler einen Tonkegel gesetzt. In umlaufend eingeritzten Zeilen zitiert er aus dem zweiten der zehn Bände über Architektur des römischen Baumeisters Vitruv; es handelt von Baumaterialien, hier speziell von der Herstellung der Ziegel.

Als dritte Werkgruppe zeigt Ulf Hegewald großformatige, wie Rollbilder gehängte Computer-Grafiken. Auch sie verraten den Architekten hinter dem Zeichner, rufen sie doch Assoziationen ganz verschiedener Bauformen wach.

In die Wirklichkeit lassen sie sich allerdings nicht übertragen; sie gleichen vielmehr den irrealen Architekturfantasien des Giovanni Battista Piranesi, eines anderen berühmten Baumeisterahnen.

Galerie Marianne Hennemann, Kaiserplatz 17, 53113 Bonn. Die Ausstellung ist bis zum 26. März zu sehen. Dienstags bis freitags von 14 bis 19 und samstags von 11 bis 15 Uhr.

Bonn. Zum Glück mehren sich die Beispiele, dass Tschechen und Polen die Spuren der deutschen Vergangenheit ihrer neuen Heimat nicht länger tilgen oder verwischen. Viele suchen danach und frischen sie auf.

Einer davon ist der tschechische Unternehmer Zdenek Mateiciuc aus Odrau, dem heutigen Odry, im böhmisch-schlesischen Grenzgebiet am Altvatergebirge. Auf der Suche nach der deutschen Geschichte seiner Heimat ist es ihm gelungen, das rund 100 Jahre alte Werk des Fotografen Gustav Ulrich aufzuspüren.

Dieser fotografische Nachlass mit dem Charme und der Authentizität der Schwarz-Weiß-Fotografie zeigt Menschen in ihrem Arbeitsleben und ihrer Landschaft um die Wende zum 20. Jahrhundert.

Mateiciuc hat daraus eine Ausstellung mit über 60 Abzügen von Glasplatten gestaltet und sie dem "Andenken unserer Landsleute und unserer gemeinsamen Heimat in Böhmen, Mähren und Schlesien" gewidmet.

Bis zum 21. März ist die Ausstellung im Museum für schlesische Landeskunde in Königswinter- Heisterbacherrott, Dollendorfer Straße 412 zu sehen. Dienstags bis samstags von 10 bis 12 und 13 bis 17 Uhr. An Sonn- und Feiertagen von 11 bis 18 Uhr. Führungen für Gruppen nach Voranmeldung unter der Telefonnummer (0 22 44) 88 60.

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