Atze Schröder begeistert Publikum in ausverkaufter Beethovenhalle

Comedian philosophiert in aktuellem Programm "Mutterschutz" über Porsche und Perlen

Atze Schröder begeistert Publikum in ausverkaufter Beethovenhalle
Foto: dpa

Bonn. Auf der Bühne: Drei gigantisch große weiße Teddybären und ein Klavierflügel, aus dem ebenfalls weißes Fell sprießt.

Wer die riesige Plane im Bühnenhintergrund betrachtet, stellt fest, dass der Hauptdarsteller des Abends jetzt auch unter die Heraldiker gegangen ist: Unter Helm und Decke der Schild mit vier Feldern, in ihnen die Initialen AS und zwei mal drei Querbalken, deren Bedeutung vorerst im Dunkeln liegt.

Als Schildhalter fungieren die Silhouetten zweier entblößter Frauen mit attraktiven Körpern und Flügelchen im geschmeidigen Hohlkreuz. Atze Schröder kommt in der ausverkauften Beethovenhalle schon als Gewinner auf die Bühne.

Er wird sie übrigens auch als Gewinner verlassen. Sein aktuelles Programm "Mutterschutz" trifft den Nerv der Zuschauer. Immer und immer wieder. Der Comedian aus Essen-Kray, Markenzeichen Lockenhaube und schwach getönte Tropfenbrille, verfolgt zwei Ziele.

Erstens poliert Atze Schröder sein Image als liebenswerter Macho auf, für den das Leben aus drei Säulen besteht: Porsche, AC/DC und natürlich Perlen, will heißen Frauen. Zweitens hält er ein Loblied auf die Mütter dieser Welt, auf die prominenten und die unbekannten.

Und so schickt Atze einen Gruß an alle Mütter im Publikum: "Heute Abend bin ich euer Heiliger und Hengst zugleich." Nebenbei gibt's auch mutterlose Episoden: Atze mischt Snobs im Golfclub auf, kauft im Supermarkt ein und lästert über Gülcan Kamps.

Er widmet sich dem trendigen Help-TV, also Berater- und Lebenshilfe-Sendungen im Fernsehen, in denen bloß "Voll-Asis" aufträten: "Die halb Fertigen kriegen die im Ruhrgebiet, die voll Fertigen immer in Berlin", hat Atze herausgefunden.

Auch Fernsehköche und neureiche Russen kriegen ihr Fett weg - in bewährt saftigen Formulierungen. Und Atze überlegt, ob es nicht an der Zeit für eigenen Nachwuchs wäre. Geburtshelfer bei Nachbarin Ute war er ja schon.

Atze zieht Bilanz, die Lichttechniker tauchen die Bühne in sattes und verträumtes Ozeanblau. "Ich hab' tolle Sachen gemacht in meinem Leben. Essen-Hamburg in einer Stunde 30." Ja nee, is' klar.

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