Auch die Beatles sind nicht tabu

Mainzer Domchor unter Mathias Breitschaft im Familienkonzert in der Bonner Beethovenhalle

Bonn. Der Mainzer Domchor steht in einer langen Tradition, die bis ins Jahr 1866 zurückreicht. Damals gründete Domkapellmeister Georg Victor Weber den Chor, um die Hochfeste und die sonntäglichen Messen musikalisch auszugestalten.

Seit 1985 steht der Chor unter Leitung von Domkapellmeister Mathias Breitschaft und hat seitdem einen enormen künstlerischen Aufschwung genommen. Im Familienkonzert in der Beethovenhalle präsentierte das Ensemble ein geistlich-weltliches Programm, das seine Qualitäten in bestes Licht rückte.

Werke von Palestrina, Pachelbel oder auch Mendelssohn belegten den geschmeidigen Chorklang, der zum kraftvollen Aufblühen ebenso fähig ist wie zu suggestiven Descresendo-Wirkungen. Dass viele Mitglieder auch als Solisten oder in kleinen Gruppen bestehen können, bewies eine Reihe von sicher ausgeführten Gesangsstücken.

Von Moderator Luis Wüst befragt, warum sie im Domchor singen, gab einer der Jungen an, dass er sonst zu viel "rumhängt", ein anderer, weil ihm "die Auslandsreisen so gut gefallen".

Auch das weltliche Repertoire wird im Domchor mit gleichem künstlerischen Ernst gepflegt, wie zwingende Darbietungen von Schumanns "Zigeunerleben" oder Brahms` "Bucklichtem Fiedler" belegten. Selbst die Beatles sind nicht tabu. "Yesterday" hieß die Zugabe. Wenn das Georg Victor Weber noch erlebt hätte.

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