Konzert von Runrig in Köln Auch nach über 40 Jahren stimmt die Mischung noch

Köln · Die schottischen Folk-Rocker von Runrig haben im ausverkauften Kölner Palladium gespielt und zeigten dabei: Auch nach mehr als vier Jahrzehnten bieten sie einen guten Mix.

 Runrig spielte im ausverkauften Palladium.

Runrig spielte im ausverkauften Palladium.

Foto: Thomas Brill

Es gibt Konzerte, da kreischt das Publikum, es grölt oder brüllt. Ganz anders ist das Samstag beim Konzert von Runrig im ausverkauften Palladium. Schlösse man die Augen, könnte man der irrigen Annahme verfallen, dass sich hier ein gigantischer, wohl ausgebildeter Chor versammelt hat. Das entgeht auch Bruce Guthro (55) nicht, der den Kölner Fans attestiert, sie seien die besten Sänger in Deutschland. Selten klang „Hearts of Olden Glory“ weicher und inniger.

Dass dann später, beim Traditional „Loch Lomond“, das zu den Paradestücken der schottischen Folk-Rocker zählt, der ein oder andere Fußballliebhaber dann doch lieber „FC Kölle“ anstimmt, kann als Ausreißer verbucht werden. Auch nach 40 Jahren – die Band wurde 1973 von den Brüdern Rory und Calum Macdonald sowie Blair Douglas gegründet – stimmt die Mischung noch. Runrig haben viele muntere Stücke im Repertoire, die zum Tanz auffordern, aber auch solche, die nach Melancholie und Sehnsucht schmecken oder nach Historie und Heldentum. Das Kopfkino zeigt wilde Clans, die über die Highlands ziehen.

Tatsächlich sieht man einige Schottenrockträger in der Menge. Die sind vom rund zweieinhalbstündigen Abend nicht weniger hingerissen als die „zivil“ gekleideten Besucher, die en gros ihren 50. Geburtstag schon vor längerer Zeit gefeiert haben. Traurig: die aktuelle Runrig-Tour steht im Zeichen von „The Story“, dem Anfang des Jahres erschienenen Abschieds-Studioalbum. Neue Songs wie „Elegy“, „The Place Where The Rivers Run“ oder das Titelstück lassen deshalb Wehmut aufkommen. Sie sind die letzten ihrer Art. (sus)

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