Musikgruppe aus Köln Aus für BAP als Band
KÖLN · Von vielen unbemerkt hat sich bei der Kölner Gruppe BAP wieder einmal ein tiefgreifender personeller Wandel vollzogen. Ja, es ist die Rede vom "Aus für BAP als Band". Stattdessen bediene sich Frontmann Wolfgang Niedecken ab sofort für Konzerte und Alben aus einem mehr oder weniger konstanten "Pool" von Mitmusikern.
Pünktlich zur neuen Live-Doppel-CD haben sich der langjährige Schlagzeuger Jürgen Zöller und der Gitarrist Helmut Krumminga von der BAP-Bühne verabschiedet. Beide geben "familiäre Gründe" für ihre Entscheidung an. Der 66-jährige Schlagzeuger Zöller ist von allen Bandmitgliedern am längsten dabei.
Er ist seit 1987 bei der Combo, zuvor war der gebürtige Kölner in der Kapelle von Wolf Maahn. Beim Abschlusskonzert der vergangenen Tournee in Bochum rührte er zum letzten Mal die Stöcke für BAP. Kein Abschiedskonzert, keine großen Worte. Einen Ersatz gibt es offenbar noch nicht.
Ebenfalls ohne Beipackzettel ist der Leadgitarrist Helmut Krumminga aus der Band verabschiedet worden. Es ist zu hören, man habe sich "auseinanderentwickelt". Wenn-gleich der Abschied nicht für immer sein muss, wird er auf der neuen Tournee von Ulrich Rode ersetzt, dem Mann von BAP-Violinistin Anne de Wolff.
Krumminga indessen genoss nach dem Weggang von Klaus "Major" Heuser im Jahre 1999 hohes Ansehen bei den BAP-Fans. Hat er doch das Kunststück vollbracht, den Songs einen eigenen Stempel aufzuprägen. Er tritt regelmäßig mit dem ebenfalls kölschen Musikerduo Gerd Köster und Frank Hocker auf. Deren am Freitag veröffentlichte Platte "Kumm Jangk" hat er mit etlichen Soli veredelt.
Die neue BAP-Live-Platte "Das Märchen vom gezogenen Stecker" ist ein Zusammenschnitt von drei Konzerten in der Kölner Philharmonie und hat einen Schwerpunkt im Akustischen. "BAP" heißt jetzt "Niedeckens BAP" und schwenkt mehr und mehr von der Rockformation zur Folk-Weltmusik-Combo um, deren verbindendes Element Wolfgang Niedecken ist und bleibt.
