Augustinum Ausserhofer zeigt fotografische Impressionen vom Festival Rolandseck
BONN · Wer je im Bahnhof Rolandseck das dortige Musikfestival miterlebt hat, weiß um die ganz besondere familiäre Atmosphäre, die dort herrscht. Alljährlich versammeln die beiden künstlerischen Leiter Guy Braunstein und Ohad Ben-Ari zahlreiche Musikerfreunde um sich und machen ein paar Tage Musik. Für sich, für Freunde und fürs Publikum.
Der Fotograf Giovanni Ausserhofer hat das Musikfestival über Jahrzehnte mit dem Kameraobjektiv dokumentiert. Eine Auswahl seiner Bilder ist derzeit im Bonner Augustinum zu sehen. Ausserhofer will allerdings keinen historischen Querschnitt durch seine Rolandsecker Jahre abbilden. Er konzentriert sich auf die Gegenwart beziehungsweise die jüngste Vergangenheit.
Die Dramaturgie der Bilder begleitet die Musiker vom frühen Stadium der gemeinsamen Proben bis zur konzentrierten, manchmal angespannten Atmosphäre kurz vor dem Konzert, er schaut ihnen beim Auftritt zu und drückt auf den Auslöser, wenn der erlösende Moment des Schlussakkordes gerade vorbei ist.
Diese Stadien lassen sich wunderbar in Gesichtern und Gesten ablesen. Wir sehen, wie Hélène Grimaud am Klavier übt und, aus welchem Grund auch immer, ihren Blick wie erschrocken über die Schulter wirft. Auf einem anderen Bild ist die große Martha Argerich vor ihrem Auftritt zu beobachten, extrem nervös, das Lampenfieber brennt.
Und hinter ihr der völlig entspannt lächelnde Braunstein, mit dem sie wenige Sekunden später Schumann spielen wird. Die Ensemblebilder erzählen viel über das Festival in Rolandseck: Es sind Momentaufnahmen des Miteinanders. Und die Lebendigkeit der Bilder entsteht immer aus dem Augenblick heraus.
Galerie im Augustinum: Künstleraura und menschliche Saitenklänge - Musikalische Momentaufnahmen im Bahnhof Rolandseck.
