Museum Koenig Ausstellung gibt Einblicke in die verschiedensten Esskulturen

Bonn · 26 Kilo Nudeln und 168 Kilo Obst und Gemüse isst ein Italiener pro Jahr. Eine Familie in Bosnien gibt pro Woche 30 Euro für Süßwaren und Getränke aus.

Erkenntnisse, die der Fotograf Peter Menzel und die Journalistin Faith D'Aluisio für ihr Projekt "Hungry Planet" auf einer Reise durch 24 Länder sammelten. Die Ausstellung "Was is(s)t die Welt?" im Museum Koenig zeigt Auszüge des Projekts.

Hans Jürgen Beerfeltz, Staatssekretär des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), eröffnete die Fotoausstellung am Dienstagabend mit Professor Wolfgang Wägele, dem Direktor des Museums Koenig, mit Bürgermeister Horst Naaß und Professor Peter Stehle.

"Diese Ausstellung kontrastiert die Ernährungsweisen unterschiedlicher Länder und zeigt den täglichen Kampf zwischen Hunger auf der einen und Übergewicht auf der anderen Seite", sagte Beerfeltz. "Sie hinterfragt damit unsere Gewohnheiten und zeigt, wie wenig selbstverständlich eine gesunde und sattmachende Ernährung ist. Ernährungssicherung ist ein Schlüssel in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit."

Mit der Ausstellung sollen Besucher dazu motiviert werden, ihren Umgang mit Lebensmitteln zu überdenken. Professor Wägele deutete auf die Wichtigkeit hin, Nahrungsmittelvielfalt zu erhalten: "Der Erhalt von Biodiversität ist gerade in armen Ländern eine überlebenswichtige Notwendigkeit, um die Ernährung der Menschen zu gewährleisten. Auch in den reicheren Ländern ist der Erhalt der Artenvielfalt kein Luxus, sondern eine wichtige und langfristige Aufgabe zum Wohle der Menschen."

Professor Stehle wies in seiner kurzen Begrüßung darauf hin, dass Ernährungsformen gefunden werden müssen, die eine ausreichende Nährstoffversorgung für alle Menschen gewährleisten. Vor einem Einsatz grüner Gentechnik dürfe deshalb auch nicht zurückgeschreckt werden.

Die Ausstellung umfasst 20 Fotos von Familien verschiedener Länder und den Lebensmitteln, die sie innerhalb einer Woche konsumieren. Die Unterschiede der jeweiligen Esskulturen, der Menge und der Art der Lebensmittel springt geradezu ins Auge.

Neben den Fotos gibt es Begleittexte, die über die wirtschaftlichen Verhältnisse im jeweiligen Land aufklären. Mit ihren Smartphones können die Besucher QR-Codes scannen, die die Einkaufslisten der einzelnen Familien zeigen. Die Ausstellung ist eine Gemeinschaftsproduktion des Museums Koenig und des Bundesministeriums.

Vorbereiten soll die Ausstellung auf den internationalen Kongress "Science Forum", der von Montag, 23. September, bis Mittwoch, 25. September, in Bonn stattfindet und sich mit den Themen Ernährung und Gesundheit beschäftigt.

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