Bundeskunsthalle Ausstellung in Bonn widmet sich den Zwanzigerjahren

Waren die „Goldenen Zwanziger“ wirklich ein Jahrzehnt im Turbo-Modus wie es gerne dargestellt wird? Mit dem großen Bilderbogen „Kaleidoskop der Moderne“ widmet sich die Bundeskunsthalle dieser Periode.

Bundeskunsthalle Bonn: Ausstellung über die 20er-Jahre - Bilder
Link zur Paywall

Eindrücke aus der 20er-Jahre-Ausstellung in der Bundeskunsthalle

13 Bilder
Foto: Benjamin Westhoff

Vielleicht waren sie so, die „Goldenen Zwanziger“: Ein Jahrzehnt im Turbo-Modus, schrill, laut und dissonant, flüchtig und rasant wie der himmelblaue Bugatti, der im Eingang der Schau „1920er! Im Kaleidoskop der Moderne“ steht. Es gab den neuen Menschen: Und der war weiblich, trug Bubikopf und kurze Kleider, rauchte mit Spitze, war berufstätig und unabhängig, ging gerne tanzen. Auf die neue Frau war alles zugeschnitten: Konsumwelt und Werbung, Lifestyle und Mode. Die Filmikonen und Influencer der Zeit waren weiblich, wenn nicht androgyn oder queer, wie man heute sagen würde. Die Menschen lebten in Metropolen, in denen unter dem Flackern der Reklametafeln getanzt und gejazzt wurde, man Nacht für Nacht die glitzernden Vergnügungstempel und Kinopaläste, Revuen, Varietés und glamouröse Shows, hitzige Boxkämpfe und Radrennen besuchte, vor den Kulissen traumhafter Architekturen dinierte.