Villa Friede Ausstellung zeigt Werke chinesischer Künstler

MEHLEM · Ein Rad aus Reispapier, das sich bei jedem Lufthauch bewegt, tanzende Luftblasen an einer spiegelnden Wasseroberfläche, ein acht Meter breites Knäuel aus Bambusrohr: Es sind vor allem die vielen Materialien, die die aktuelle Ausstellung "Confronting Anitya" in der Villa Friede zu einem sinnlichen Erlebnis machen.

 Lidia Plajzer betrachtet die Astskulptur, die wie ein Mobile im Ausstellungssaal im ersten Stock der Villa Friede hängt.

Lidia Plajzer betrachtet die Astskulptur, die wie ein Mobile im Ausstellungssaal im ersten Stock der Villa Friede hängt.

Foto: Ronald Friese

Die Werke der chinesischen Künstler sind direkt von der Biennale in Venedig nach Mehlem gereist. Künstler Ren Rong hatte dort selbst ausgestellt und so die Ausstellung in seinen Kunstraum in der Villa Friede geholt.

In zwei riesigen Containern wurden die Kunstwerke angeliefert, deren Maßstab vom winzigen, fein ziselierten Amulett bis hin zur großflächigen, steinernen Bodeninstallation reicht. Hausherr Ren Rong hat ein Bild von einem seiner typischen Pflanzenmenschen beigesteuert.

Die Ausstellung umfasst insgesamt 38 Arbeiten, die in ganz verschiedenen Techniken gearbeitet wurden. Die Künstler haben sich dabei intensiv mit China und seiner Tradition auseinandergesetzt. Liang Kegang hat eine Teekanne aus getrockneten Teeblättern gemacht, Guo Yan fügte zerschnittene chinesische Pässe zu einem Kimono zusammen. Handschellen aus Jade, Zeitungspapierschnipsel unter einer Lackschicht, hölzerne Schriftrollen: In jeder Ecke der Ausstellung gibt es Neues zu entdecken.

Gemeinsam ist den Arbeiten, dass sie eine große Ruhe und Klarheit ausstrahlen. "Ich bin oft hier. Es gibt mir so viel Kraft", sagt Lidia Plajzer, die den Kunstraum gemeinsam mit ihrem Mann Ren Rong betreibt. Viele Exponate haben einen starken Bezug zur Natur. So hängt im lichten Ausstellungsraum im ersten Stock ein großes Mobile aus metallischen Ästen, an dem kleine Jadekugeln baumeln. Am Eingang werden die Besucher von leuchtend gelben Ästen begrüßt, deren Jahresringe in allen Farben des Regenbogens koloriert sind.

Auch das geplante Kulturprogramm in der Villa Friede nimmt jetzt Formen an. So soll am 31. Mai bei einem Konzert mit Geiger Konstantin Gockel der Flügel eingeweiht werden. Die Eigentümer der Villa Friede planen nämlich, die Räume nicht nur für Ausstellungen, sondern auch für Musik und Vorträge zu nutzen. "Die Kunst steht mal im Vordergrund, mal im Hintergrund", sagt Lidia Plajzer. Zurzeit spielt sie auf jeden Fall die Hauptrolle.

Die Ausstellung ist bis zum 16. Mai im Kunstraum Villa Friede, Mainzer Straße 141, zu sehen. Bis zum 16. April gelten die regulären Öffnungszeiten mittwochs bis samstags von 14 bis 17 Uhr. Während der Osterferien sind Besichtigungstermine nach telefonischer Vereinbarung unter 0160/4684681 möglich.

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