Autor Steffen Kopetzky erklärt die Enzyklopädie des Diebstahls

Das Gehirn macht frei: Star-Autor liest heute Abend im Foyer der Kammerspiele

Bonn. "My brain is the key that sets me free", lautete das Lebensmotto des berühmten Entfesselungskünstlers Harry Houdini (1874-1926). Das Gehirn macht frei.

Steffen Kopetzky hat dieses Motto für seinen 2008 erschienen Roman "Der letzte Dieb" (Luchterhand) gewählt, der von der ewigen Verlockung des Verschlossenen erzählt.

Von Türschlössern und der feinen Präzisionsarbeit beim heimlichen Öffnen, von der diskreten Eleganz des Einbruchs und dem Zauber der Aneignung fremden Eigentums. Dem routinierten Auftragsdieb Alexander Salem unterläuft bei einer Briefmarkenausstellung in einem Luxushotel in Monaco ein folgenschwerer Fehler, der ihn auf eine Zeitreise in die Abgründe des 20.

Jahrhunderts treibt. Auf der Suche nach einem geheimnisvollen Schatz begegnet er seiner eigenen Familiengeschichte und allerlei merkwürdigen Gestalten. Die ihres Lebenssinns beraubte Ex-DDR-Agentin Johanna Meister zeichnet wichtige Lagepläne, der Schriftsteller Hawk Browning arbeitet an einem Fantasy-Roman über die Schätze von Atlantis, die einen eigentümlichen Realitätswert erhalten.

"Der letzte Dieb" ist eine vielfältig verschachtelte Gentleman-Gauner-Geschichte und im wahrsten Sinn des Wortes auch ein literarischer Schlüsselroman. Im Zeitalter der Elektronik haben es dem Autor offenbar die alten mechanischen Wunderwerke angetan, denen nur mit Intelligenz und Geschicklichkeit beizukommen ist.

In seinem ersten großen Romanerfolg "Grand Tour oder die Nacht der Großen Complication" war es die Jagd nach eben diesem Meisterwerk der Schweizer Uhrmacherkunst, die einen jungen Schlafwagenschaffner durch halb Europa führte.

Jetzt sind Zylinder, Stifte, Riegel und Dietriche das Spielmaterial für eine raffinierte Enzyklopädie des Diebstahls. Bonn ist dabei ein Nebenschauplatz zwischen Manhattan und Berlin-Neukölln.

Zusammen mit Generalintendant Klaus Weise war der 1971 in Pfaffenhofen geborene Schriftsteller künstlerischer Leiter der drei Biennalen zwischen 2004 und 2008.

Inzwischen lebt er wieder in seiner bayrischen Heimatstadt und sitzt dort sogar für die SPD im Stadtrat.

Aus seinem Roman "Der letzte Dieb" liest Steffen Kopetzky am Dienstagabend um 20 Uhr im Foyer der Kammerspiele. Eintrittskarten gibt es noch an der Abendkasse.

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