Buchpräsentation Autorin Randi Crott im Metropol-Kuppelsaal

Gemeinsam mit ihrer Mutter und Co-Autorin präsentierte die Radio- und Fernsehjournalistin ihre spannende und berührende Familiengeschichte "Erzähl es niemandem! Die Liebesgeschichte meiner Eltern."

Randi Crott war sich sicher. Sie musste es schreiben, das Buch, das die Liebesgeschichte ihrer Eltern enthält. Und ein Geheimnis. Ein streng gehütetes Geheimnis, das die Herkunft des Vaters betraf. "Da musste etwas erzählt werden, was er zu Lebzeiten nicht geschafft hat", berichtet Randi Crott im Metropol-Kuppelsaal. "Mein Vater war aber ein viel zu sorgfältiger Mensch, als dass ihm nicht sehr daran gelegen gewesen wäre, die ganze Geschichte zusammenzubringen."

Die Radio- und Fernsehjournalistin Randi Crott ist mit ihrer Mutter (und Co-Autorin) Lillian Crott Berthung in den Kuppelsaal gekommen, um ihre spannende und berührende Familiengeschichte vorzustellen. Im Kriegsjahr 1942 verliebten sich auf einer kleinen Insel nördlich des Polarkreises der 28-jährige Wehrmachtssoldat Helmut Crott und die 19-jährige Norwegerin Lillian Berthung ineinander. Eine Liebe, die es nicht geben durfte. "Die Hälfte meiner Familie wollte nicht mehr mit mir sprechen - sie empfanden eine Beziehung mit einem Deutschen als Schande", erklärt Lillian Crott Berthung.

Hinzu kam das Geheimnis ihres Mannes: Helmut Crotts Mutter war Jüdin, er selbst galt also nach den so genannten Nürnberger Rassegesetzen als "Halbjude"und lebte in großer Angst, entdeckt zu werden. Er nahm seiner Frau das Versprechen ab, niemandem davon zu erzählen. Auch der gemeinsamen Tochter nicht. Erst mit knapp 18 Jahren erfuhr Randi Crott von ihrer jüdischen Großmutter. Ihre Mutter Lillian erzählte es ihr dann doch, und ihr Vater Helmut soll sehr wütend gewesen sein. Aber es war an der Zeit. Nun kann sich jeder Zeit für die ganze Geschichte nehmen. Es lohnt sich.

Randi Crott und Lillian Crott Berthung: Erzähl es niemandem! Die Liebesgeschichte meiner Eltern. DuMont, 287 Seiten, gebunden; 19,99 Euro.

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