"Meerkatze" in Königswinter Axel Wendelberger öffnet das Atelier für eine dreitägige Ausstellung

KÖNIGSWINTER · Das sind ja schöne Aussichten: Die "Meerkatze" ist wieder geöffnet. Der heute Abend startenden Premierenausstellung gibt Axel Wendelberger, Nachfolger von Kurt Volkert als "Meerkatze"-Galerist, denn auch den doppelsinnigen Titel "Schöne Aussichten".

 Erste Ausstellung unter neuer Leitung in der "Meerkatze": Axel Wendelberger (l.) mit Kurt Volkert.

Erste Ausstellung unter neuer Leitung in der "Meerkatze": Axel Wendelberger (l.) mit Kurt Volkert.

Foto: Roswitha Oschmann

Die Arbeiten von vier Künstlern sind zu sehen - einer von ihnen ist Kurt Volkert. Er hatte mit seiner Frau Gisela das alte Fachwerkhaus liebevoll restauriert, malte dort und veranstaltete 13 Jahre lang regelmäßig Ausstellungen. Sein Atelier hat der ehemalige Kameramann immer noch unter diesem Dach. Aber seit einem halben Jahr lebt und arbeitet Axel Wendelberger in dem Schmuckkästchen. Der Kunsthistoriker kommt nun erstmals seinem Versprechen nach, auch künftig in diesem Kleinod Kunst zu präsentieren.

Für Axel Wendelberger war klar, dass Kurt Volkert bei dieser ersten Schau dabei sein muss. Von ihm sind neue Arbeiten zu sehen mit An- und Aussichten von Rom, Venedig, Basel und - natürlich von Königswinter. Da ist der Drachenfels genauso zu entdecken wie die Pfarrkirche von Niederdollendorf. Außerdem: Kurt Volkert öffnet sein Atelier für die Besucher.

Auch Armin Baumgarten und Gaby Sommer sind dem "Meerkatze"-Publikum nicht unbekannt. Erstmals ist der Schweizer Edy Brunner vertreten. Das Multitalent zeigt Panorama-Fotografien in schwarz-weiß, die in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit einer Linhof-Kamera auf seinen Reisen durch die ganze Welt entstanden. Bei den Ausstellungsstücken handelt es sich um Originalabzüge von damals. Die Motive reichen von Key West in Florida bis zum uralten Olivenhain auf Kreta. Derzeit wird Brunner, der für seine Fotobücher vielfach preisgekrönt wurde, an zwei Orten der Welt gezeigt: in Basel und in Königswinter.

Der Maler und Bildhauer Baumgarten zeigt hier vorwiegend Landschaften. "Beim Malen bin ich immer Suchender. Ich beginne ein Bild in einer bestimmten Farbigkeit und lasse dann langsam die Figur aus dem Farbmaterial entstehen", sagte Baumgarten. Wendelberger, der mit beiden Künstlern schon viele Jahre zusammenarbeitet, hängte die Werke der beiden so geschickt, dass die Fotografien und die Bilder der Landschaften sich wunderbar ergänzen.

Gaby Sommer fotografierte die Hochzeit von Prinz Charles und Lady Di oder Stars wie Jean-Paul Belmondo. Ihr vielleicht berühmtestes Foto: der "Bruderkuss" von Gorbatschow und Honecker. Seit fünf Jahren sind Landschaften das wichtigste Sujet der an der Loreley lebenden Künstlerin. Entstanden sind Aufnahmen zum Träumen mit einer enormen farblichen Intensität.

Info: Die Ausstellung in der "Meerkatze", Meerkatzstraße 2, wird am heutigen Freitag, 11. April, 18 Uhr, im Beisein der Künstler eröffnet. Sie ist auch zu sehen am Samstag und Sonntag, 12. und 13. April, 14 bis 18 Uhr.

Kurz gefragt

Wie haben Sie sich in der "Meerkatze" eingewöhnt?
Axel Wendelberger: Ich bin noch nie so warm empfangen worden wie in Königswinter. Es ist schön, Kurt hier arbeiten zu hören, während ich in meinem Atelier bin. Das bedeutet mir etwas, das gehört dazu. Es sind zwei Kreative unter diesem Dach, Kurt als Maler und ich als Grafikdesigner und Kommunikationsberater.

Fühlen Sie sich hier noch wie zu Hause?
Kurt Volkert: Eigentlich muss man ja loslassen können. Das tue ich auch. Ich freue mich auf die Ausstellung und habe erstmals nichts zu tun. Meine Frau und ich kommen als Gäste.

Was haben Sie in den vergangenen Monaten getan?
Volkert: Ich habe ein Buch geschrieben mit 55 Kurzgeschichten von Ereignissen aus meinem Leben, lustige und traurige Geschichten. Und Axel Wendelberger wird das Buch gestalten - wie schon das erste über die "Meerkatze".
Wendelberger: Ich bin froh, dass Kurt für diese Ausstellung extra neue Bilder gemalt hat. Insgesamt zeigen wir 52 Arbeiten. Ich bin erstaunt, dass trotz Wegfall von zwei Zimmern so viel Kunst in die "Meerkatze" passte.

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