Experten untersuchen Erinnerungsstücke Das Rätsel um Beethovens Locken

Bonn · Kaum war Beethoven gestorben, setzte der Run auf seine Haare ein. Souvenirjäger und Verehrer schnitten dem Komponisten die Locken vom Kopf. Ein Blick in die Geschichte und auf neue Erkenntnisse.

Die sogenannte Hiller Locke

Die sogenannte Hiller Locke

Foto: Studie

Ein reges Kommen und Gehen herrschte am 26. März 1827 in der Wiener Schwarzspanierstraße 15. Wie ein Lauffeuer hatte sich die Nachricht vom Tod des 56-jährigen Komponisten Ludwig van Beethoven verbreitet. Jetzt hieß es Abschied nehmen, für manche auch, ein Erinnerungsstück zu sichern. Gerhard von Breuning, Sohn des Librettisten Stephan von Breuning, der Ludwig van Beethovens Jugendfreund und Nachlassverwalter war, schrieb als 60-Jähriger seine Kindheitserinnerungen an Beethovens letzte Lebensjahre auf. Als 14-Jähriger wünschte er sich von seinem Vater eine Haarlocke des Komponisten als Andenken. Der Vater vertröstete ihn, versprach ihm, man werde am Begräbnistag ins Sterbehaus gehen, dann dürfe sich Gerhard eine Haarlocke abschneiden. Nicht vorher, um den Leichnam nicht zu verunstalten.