Beethoven-Haus stellt Programm für neue Saison vor

Ein bisschen rätselhaft und vieldeutig klingt der Titel "Trans:Liszt" schon, mit dem die fünf Konzerte des diesjährigen Klaviersommers im Beethoven-Haus überschrieben sind.

Beethoven-Haus stellt Programm für neue Saison vor
Foto: Borggreve

Bonn. Ein bisschen rätselhaft und vieldeutig klingt der Titel "Trans:Liszt" schon, mit dem die fünf Konzerte des diesjährigen Klaviersommers im Beethoven-Haus überschrieben sind. Der Sinn, der sich hinter diesem Wortspiel verbirgt, bezieht sich auf die Transkriptionen von Werken anderer Komponisten für sein Instrument.

Insbesondere die Lied-Transkriptionen nach Schubert, Schumann oder gar Chopin werden im Kammermusiksaal zu hören sein. Der wöchentliche Reigen beginnt am 19. Juli mit Valentin Schiedermairs Auftritt. Die Beethoven-Competition-Dritte von 2009, Einav Jarden, setzt ihn am 26. Juli fort. Das Finale der fünfteiligen Liszt-Hommage zum 200. Geburtstag des Komponisten am 16. August gestaltet David Theodor Schmidt.

Der Klaviersommer ist die traditionelle Ouvertüre zur neuen Konzert-Saison im Kammermusiksaal. Die beiden Leiterinnen Martella Gutierrez-Denhoff und Ursula Timmer-Fontani haben wieder ein umfangreiches und stilistisch breit aufgestelltes Programm vorbereitet, das die Liebhaber klassischer Kammermusik ebenso neugierig machen dürfte wie die Anhänger neuer Musik oder des Jazz.

Dieser Vielseitigkeit trägt auch das Saison-Motto "Tradition und Aufbruch" Rechnung. Für Tradition stehen die Musik Beethovens und die Abo-Reihe Kammerkonzerte mit renommierten Ensembles und Solisten wie dem Leipziger Streichquartett, dem aus Bonn stammenden Cellisten Danjulo Ishizaka, dem Klavierduo Stenzl.

Die dreiteilige Reihe "Beethoven Extra" stellt Werke des Hauskomponisten vor, wenn auch in überraschenden oder zumindest ungewöhnlichen Zusammenhängen. So spielt Andreas Staier am 19. Juni 2012 die Diabelli Variationen - nicht nur die von Beethoven, wie Timmer-Fontani sagte.

Für Aufbruch stehen die zahlreichen jungen Musiker, die in der kommenden Saison Einzug in den Kammermusiksaal halten, zum Beispiel in der Reihe "Young Stars", bei der neben jungen Künstlern der "Best of NRW"-Reihe unter anderem auch das Favoriten-Konzert der nächsten Telekom Beethoven Competition präsentiert.

In die dritte Saison geht mittlerweile die Konzertreihe "ZweiMal", in der jeweils nur ein Werk aufgeführt, dem eine Diskussion über die Musik und dann eine erneute Aufführung folgen. Julian Steckel (Cello) und Paul Rivinius (Klavier) beteiligen sich an diesem Experiment an Beethovens Tauftag, dem 18. Dezember, und stellen ein Variationenwerk Beethovens zur Diskussion. Am 2. Februar gratuliert die Bonner Pianistin Susanne Kessel dem Komponisten John Cage mit der doppelten Aufführung seines Stücks "One5" zum hundertsten Geburtstag.

Beide Abende werden von Patrick Hahn moderiert. Die Kunst des Improvisierens wird mit drei Konzerten der Reihe "Aspekte: Jazz im Kammermusiksaal" weitergeführt. Der Finne Liro Rantala kommt ebenso zu einem Klaviersolo-Abend (8. Dezember), wie der amerikanische Pianst Craig Taborn (27. April 2012).

Der Pole Marcin Wasilewsi reist hingegen in Triobesetzung an (17. März). Seit vielen Jahren kümmert sich das Beethoven-Haus auch sehr intensiv um den Publikums-Nachwuchs. Sowohl mit Familienkonzerten, als auch mit Programmen, die sich direkt an die Schulen wenden. "Das erreicht viele Kinder, die sonst nie mit dieser Musik in Berührung kommen", sagt Gutierrez-Denhoff.

Kinder mit der Musik Dmitri Schostakowitschs vertraut zu machen, geht natürlich einfacher, wenn dazu eine Geschichte erzählt wird. "Die Reise nach Brasilien" heißt sie und basiert auf einer Geschichte von Daniel Charm (4. Dezember). Das Klavierduo GrauSchumacher stellt das Programm "ping pong piano" vor (4. März 2012). Für das Programm "Beethoven am Klavier", das mehrfach im Oktober angeboten wird, können sich noch bis zum 8. Juli Schulen anmelden.

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