Beethoven Orchester im Opernhaus Bewegendes Requiem
Bonn · Der Philharmonische Chor der Stadt Bonn beeindruckt beim Karfreitagskonzert des Beethoven Orchesters
Die traditionelle Form der liturgischen Totenmesse kümmerte Johannes Brahms nicht, als er zur Komposition seines Requiems ansetzte. Ebenso wenig die lateinischen Texte, die bei Mozart, Verdi und vielen anderen Komponisten ganz selbstverständlich Verwendung finden. „Ein deutsches Requiem“ nannte er seine Komposition, für die er selbst Worte aus der Heiligen Schrift zusammengestellt hatte. Das ermöglichte ihm einen radikalen Perspektivwechsel, in dem weder die Furcht vor dem Jüngsten Gericht noch die Hoffnung auf das ewige Leben im Zentrum standen, sondern der Blick auf die Hinterbliebenen: "Ich habe meine Trauermusik vollendet als Seligpreisung der Leidtragenden", sagte Brahms über sein Werk, das beim traditionellen Karfreitagskonzert des Beethoven Orchesters in einer eindringlichen Interpretation im fast voll besetzten Opernhaus zu hören gewesen ist. Eine Totenmesse, die im Diesseits verweilt, die den Trauernden Trost spendet.