Ohne Noten durch Berlioz‘ Sinfonie Aurora Orchestra begeistert beim Finale des Beethovenfestes Bonn

Ein Höhepunkt zum Finale: Das Aurora Orchestra aus London spielt eine mitreißende „Symphonie fantastique“. Im Stehen und komplett auswendig. Davor erwiesen sich die Londoner als einfühlsame Partner für die Solisten in Beethovens Tripelkonzert.

Renaud Capuçon (Violine), Julia Hagen (Violoncello) und Kit Armstrong (Klavier) mit dem Autoroa Orchestra unter Nicholas Collon.

Renaud Capuçon (Violine), Julia Hagen (Violoncello) und Kit Armstrong (Klavier) mit dem Autoroa Orchestra unter Nicholas Collon.

Foto: Meike Böschemeyer

Der Anfang wirkte wie ein ganz konventionelles klassisches Sinfoniekonzert. Ein Solistentrio und die Orchestermusikerinnen und -musiker hinter ihren Pulten spielen Beethoven, und ein Dirigent koordiniert den musikalischen Ablauf. Doch hatte es dieses Abschlusskonzert von Steven Walters erstem Beethovenfest am Samstagabend im fast voll besetzten Telekom Forum in sich. Nicht nur wegen der kammermusikalisch feinen Ausgestaltung des Beethoven’schen Tripelkonzerts durch Renaud Capuçon (Violine), Julia Hagen (Violoncello) und Kit Armstrong (Klavier), sondern vor allem auch durch den zweiten Teil des Konzertabends, als das Aurora Orchestra Orchester aus London das Publikum mit einer auswendig gespielten „Symphonie fantastique“ förmlich aus den Sitzen riss. Das Spiel ohne Noten ist für ein Orchester natürlich ein Wagnis, aber eines, das in diesem Fall pure Leidenschaft erzeugte.