Montagskonzert in der Villa Prieger Bei Johannes Brahms wurden sie fündig

Bonn · Beim 6. Montagskonzert in der Villa Prieger sollten eigentlich vier Bratschen, bekannt als Ensemble Viola4You auftreten, durch einen krankheitsbedingten Ausfall hatte das Publikum, das zahlreich erschienen war, es mit einem ganz anderen Quartett zu tun, dem American Horn Quartet.

Das Ensemble, das sich aus Kristina Mascher, Charles Putnam, Kerry Turner und Geoffrey Winter zusammensetzt, präsentierte in seinem kurzweiligen Programm Arrangements aus Barock, Romantik und dem 20. Jahrhundert sowie Originalkompositionen für Hornquartett.

Mit einer solchen von Ensembleleiter Kerry Turner selbst begannen sie auch das Konzert. Mit "The Sooners" aus seinem 3. Quartett zeigten die vier bereits zu Beginn - wie schon von Turner angekündigt - "wozu wir fähig sind". Nach dem gelungenen Einstieg waren die vier Hörner mit einer Bearbeitung von Turner und Winter zu hören: Bachs Sinfonia BWV 797 und die Fuge BWV 578.

Trotz der verschiedenen Bearbeiter klangen die beiden Sätze ausgesprochen rund. Auch in der Romantik hatte sich Turner nach passendem Material umgesehen und ist bei Johannes Brahms fündig geworden. Denn obwohl dieser selbst Hornist war, hat er nie ein Hornquartett komponiert.

Die Werke für Chor a cappella eigneten sich besonders als Grundlage für Hornbearbeitungen, und so erklang "Im Herbst" aus op. 104. Bevor das American Horn Quartet mit dem raffiniert-witzigen "Fandango!" von Turner die erste Konzerthälfte beendete, gab es mit "Prelude, Nocturne & Chase" ein Originalwerk für Hörner von Humphrey Searle zu hören.

Nach der Pause brillierte das American Horn Quartet, das sich auf seinen weltweiten Touren als Botschafter versteht, mit in erster Linie amerikanischer Musik - welcher Audrey-Hepburn-Fan hätte beispielsweise gedacht, dass Mancinis "Moon River" nicht nur auf der Feuerleiter gespielt, sondern auch von vier Hörnern so gut klingen könnte?

Mitreißend gelangen auch die Auszüge aus Gershwins "Porgy and Bess" und aus der "West Side Story". Mit einem feurigen Säbeltanz von Aram Khatchaturian und der besinnlichen Air von Johann Sebastian Bach beendete das American Horn Quartet den gelungenen Konzertabend in der Villa Prieger.

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