Opern-Premiere in Köln Bei „Les Troyens“ kreist alles um die Musik

Köln · In der Kölner Neuinszenierung von Hector Berlioz‘ monumentaler Oper „Les Troyens“ sitzt das Orchester im Zentrum. Das ist mal etwas ganz Anderes – und nicht das einzig Beeindruckende an dieser Inszenierung.

Die Trojaner in Köln: Enea Scala (Aeneas) und Veronica Simeoni (Dido) in einer Szene aus Hector Berlioz‘ Oper „Les Troyens“.

Die Trojaner in Köln: Enea Scala (Aeneas) und Veronica Simeoni (Dido) in einer Szene aus Hector Berlioz‘ Oper „Les Troyens“.

Foto: Matthias Jung

Selbst der Waffenlärm, den die Trojaner im Bauch des hölzernen Pferdes vernehmen, erschüttert sie nicht in ihrem Vorhaben, die vermeintliche Opfergabe, die ihnen die hinterlistigen Griechen nach zehnjähriger Belagerung hinterlassen, tatsächlich in die Stadt zu holen. Kassandras Warnungen wollen sie ebenso wenig hören. Mit den bekannten Folgen. Seit dem Untergang Trojas scheint der Mensch wenig dazugelernt zu haben. Ein Beispiel: Auch die Kassandra-Rufe, die den Bezug des verlockend billigen russischen Gases und den Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 begleiteten, wurden geflissentlich überhört.