Bachs h-Moll-Messe in der Kreuzkirche Beifall für anrührende Interpretation
BONN · Verlassen konnte sich Karin Freist-Wissing auf ihr Orchester; besonders hervorzuheben sind hier die brillanten Holzbläser. Zu erleben waren gut zwei Stunden hoch konzentrierte musikalische Arbeit auf höchstem Niveau, die im nicht enden wollenden Beifall endete.
Bis zum letzten Platz gefüllt war die Kreuzkirche während der Aufführung von Bachs h-Moll-Messe mit der Kantorei und dem Orchester der Kreuzkirche Bonn unter der Leitung von Karin Freist-Wissing. Mit seiner "großen catholischen Messe" (C.P.E. Bach) hinterließ der Komponist sein musikalisches Vermächtnis für die ökumenische Nachwelt.
Diesem "musikalisch-künstlerischen Credo für die Nachwelt" (C. Wolff) stellten sich die Hundertschaft des Chores, das Orchester, die Solisten mit einer großartigen Darbietung des facettenreichen und dicht gewebten Werkes. Dabei hatte es kurzfristig im Vorfeld noch Turbulenzen gegeben: Die Solisitin Gerhild Romberger (Alt) hatte krankheitsbedingt abgesagt. Doch mit der Altistin/Mezzosopranistin Nicole Pieper, ehemals Studentin von Gerhild Romberger und Thomas Quasthoff, fand sich eine brillante Besetzung. Herzuheben ist das Agnus Dei, das sie anrührend zart interpretierte.
Des Weiteren bestachen Stefanie Wüst (Sopran), Sebastian Kohlhepp (Tenor) und Dominik Wörner (Bass) als hochkarätige Solisten. Karin Freist-Wissing leitete Chor und Orchester straff und gleichwohl flexibel gestaltend an. Es entstand eine spannende Dramaturgie, in der schon allein die Übergänge einen großen Bann ausübten - unvergesslich zum Beispiel das im Diminuendo ersterbende Crucifixus des Chores, das von einem glanzvollen Et resurrexit abgelöst wurde.
Verlassen konnte sich Freist-Wissing auf ihr Orchester; besonders hervorzuheben sind hier die brillanten Holzbläser. Zu erleben waren gut zwei Stunden hoch konzentrierte musikalische Arbeit auf höchstem Niveau, die im nicht enden wollenden Beifall endete.