Beliebtester Rentner aus dem Ruhrpott im Opernhaus

BONN · Die Zuschauer wissen ja gar nicht, was für ein Glück sie gehabt haben. Denn ginge es nach ihm, läge Herbert Knebel alias Uwe Lyko an diesem Abend gemütlich auf dem Sofa und ginge derselben Lieblingsbeschäftigung nach wie vor ihm schon sein Vater: "pennen".

Da der wohl bekannteste und zweifellos beliebteste Rentner aus dem Ruhrpott "ma nich" so sein wollte, ist er jetzt nach Bonn gekommen, um dort in der Reihe "Quatsch keine Oper" von Theater Bonn, Rita Baus Kulturproduktion und Pantheon sein neues und nunmehr drittes Soloprogramm vorzustellen: "Ich glaub, ich geh kaputt...!"

Wofür es laut Knebel Gründe genug gäbe. Vom Matratzenkauf und defekten Fahrstühlen über Ausflüge ins Internet mit zum Teil recht pikanten Seiten bis zum Stromstoß an der heimischen Spüle. Und wie er so erzählt und erzählt, glaubt man fast schon, in seiner direkten Nachbarschaft zu wohnen. Zwei mal 50 Minuten vergehen da wie im Flug. Auch privat vor der Mattscheibe schätzt Knebel die Themenvielfalt: "Fußball zum Beispiel, aber auch schon mal Bundesliga."

Ganz nebenbei hat der Mann ein sicheres Händchen für gute Musik: so wie die wunderschöne Bluesgitarre des Kollegen Ozzy Ostermann (Georg Göbel) vom "Affentheater". Wenn's aber mal richtig rocken soll, greift er wieder selbst zum Mikro: mit "Pinball Wizard" aus der Rockoper "Tommy". Und lässt das Publikum spüren, wie viel Spaß er selbst dabei hat. Kaputt geht Knebel jedenfalls noch lange nicht. Zum Glück.

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