Berliner Theater spielt "Die Sum(m)erer" in Beueler Brotfabrik

Temporeicher Plot verbindet klassische Motive mit Phänomenen unserer Zeit

Bonn. Seit Jahrtausenden ist es dasselbe Spiel: Immer wenn der geistige oder technologische Fortschritt auf der Erde stockt, muss der Sum(m)erer den Menschen einen Tipp geben. Einst wurde er aus dem Volk der Sumerer für diese Aufgabe auserwählt, doch jetzt hat der unsterbliche Helfer der Menschheit es satt.

Die Welt ist heute mehr an blödsinnigen TV-Shows interessiert als am Fortschritt von Wissenschaft und Geist. Aber kann der Sum(m)erer seinen Job einfach an den Nagel hängen und sterben? Das Weite Theater aus Berlin präsentiert bei seinem Gastauftritt in der Bonner Brotfabrik Figurentheater, bei dem echte Schauspieler und Puppen perfekt harmonieren.

Der temporeiche Plot verbindet klassische Motive mit Phänomenen unserer Zeit. Natürlich darf der Sum(m)erer nicht einfach sterben, sondern hat eine Aufgabe zu lösen, wie einst Herkules im antiken Griechenland. Um von seiner Pflicht entbunden zu werden, muss der Sum(m)erer sich verlieben.

Die Schauspieler Torsten Gessler, Martin Karl und Irene Winter verleihen den Puppen Individualität, indem sie verschiedene Dialekte einbauen und zwischen realistischer Gestik und überzeichneten Bewegungen variieren. Regisseur Hans-Jochen Menzel verbindet absurden Witz mit nachdenklichen Tönen zu einer turbulenten Farce rund um die Frage, wie die Menschheit es so "weit" hat bringen können.

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