Neujahrskonzert auf dem Petersberg Beschwingt ins neue Jahr mit dem Salon-Ensemble

KÖNIGSWINTER · Beschwingt ins Jahr 2013: Das Salon-Ensemble Petersberg machte Tag eins des neuen Jahres auf dem Petersberg zum besonderen Erlebnis für weit mehr als 200 Besucher.

 Mit Polkas, Walzer, Märschen, Tangos und klassischen Stücken begeisterten die Musiker mehr als 200 Zuschauer.

Mit Polkas, Walzer, Märschen, Tangos und klassischen Stücken begeisterten die Musiker mehr als 200 Zuschauer.

Foto: Frank Homann

Nun, Schlittschuhe hatte keiner an den Füßen in der Rotunde des Steigenberger Grandhotels auf dem Petersberg. "Aber wer hätte jetzt keine Lust gehabt, einen Walzer zu tanzen?", fragte Eva-Maria Wüllrich nach "Les Patineurs", dem Schlittschuhläuferwalzer von Emile Waldteufel.

Mit Polkas, Walzer, Märschen, Tangos und klassischen Stücken begeisterten die Musiker das Publikum, das von der Sopranistin und ehemaligen Fernsehmoderatorin Eva-Maria Wüllrich charmant und sachkundig durch das Neujahrskonzert gelenkt wurde. Sie selbst kam dabei auch nach Noten zum Einsatz. Die Absolventin der Musikhochschule Köln, die zuletzt für ZDF/3sat moderierte, sang "Süße Stille" von Georg Friedrich Händel. Außerdem bediente sie Schellen und Rassel bei verschiedenen Stücken.

Mit dem Largo aus "Der Winter" von Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten" begann das Ensemble und schloss den Kreis mit "Melodia en La menor" von Astor Piazzolla in A-Moll. Der Erfinder des Tango Nuevo nahm dabei die Komposition Vivaldis zum Vorbild. Tanzbar sind viele dieser Tangos von Piazzolla im traditionellen Sinne nicht mehr, aber sie schmeicheln dem Ohr. Und die Musiker des Salon-Ensembles Petersberg verstanden es mit ausgereifter Spieltechnik hervorragend, auch dieses Genre zu bedienen.

Alle kommen aus der Klassik, sind Mitglieder des Orchesters "Sinfonia Königswinter". Dessen Vorsitzender Alexander Dauth aus Oberdollendorf spielte die Obligat-Violine. Die künstlerische Leitung lag bei Maria Kapuscinska, Violine direktion, aus Bonn. Die Sologeigerin entstammt einer russischen Meisterklasse. Am Klavier begleitete Edgar Zens aus Oberpleis. Manfred Ozimek aus Bonn bediente den Kontrabass, und Manfred Fuhr aus Siegburg gelangte mit Klarinette und Akkordeon zum Einsatz.

Ob nun der "Ungarische Tanz" von Johannes Brahms, die "Annen-Polka" von Johann Strauss, der "Erzherzog-Albrecht-Marsch" von Karl Komzak oder der bekannteste Tango aller Zeiten, "La Cumparsita" von Gerardo Hernan Matos Rodriguez, die Zigeunerweisen von Emmerich Kalmán oder "Heinzelmännchens Wachtparade" von Kurt Noack: Alles gefiel.

Bei der Wachtparade trugen zur Freude der Konzertbesucher die Musiker lustige Hütchen. Während das Stück sehr populär ist, gibt es über den Komponisten kaum Informationen. Dass die Wachtparade am Todestag Noacks zur Aufführung kam - der langjährige Leiter der Hauskapelle "Preußenhof" in Stettin verstarb mit 52 Jahren am Neujahrstag 1945 - war eine Verbeugung.

Schön auch die rumänischen und russischen Kompositionen von Jo Knümann, der mit seinem "Orchester ohne Noten" in den Caféhäusern seiner Zeit musizierte, ob in Berlin, Köln oder Amsterdam. Das Salon-Ensemble Petersberg machte seine Weisen auch auf dem berühmten Berg von Königswinter "salonfähig".

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