"Bläck Fööss" sorgen für Stimmung

Während auf dem Museumsplatz kölsche Gelassenheit herrschte, entzündete Mariela Stiven, Sängerin der berühmten "Buena Vista Social Club"-Truppe, im Brückenforum ein kubanisches Feuer.

 Mit viel Humor und guter Laune unterwegs: Die "Bläck Fööss" sorgen auf dem Museumsplatz für Stimmung.

Mit viel Humor und guter Laune unterwegs: Die "Bläck Fööss" sorgen auf dem Museumsplatz für Stimmung.

Foto: Ingo Firley

Brückenforum. Als Mariela Stiven, Sängerin in der zweiten Generation der berühmten kubanischen "Buena Vista Social Club"- Truppe, die Bühne des Brückenforums betritt, wird es still. Ihre wunderbar kräftige Stimme erklingt, und während sie zu tanzen beginnt, erscheint ein Lächeln purer Freude in ihrem Gesicht.

Pachin Inocencio, Weggefährte von bekannten Größen wie Omara Portuondo und Ibrahim Ferrer, tritt für das nächste Lied zu ihr ins Scheinwerferlicht und singt voller Hingabe mit ihr im Duett "Nadie comprende lo que sufre yo". Mit unheimlicher Präsenz lässt der 77-Jährige alle seine Liebe zur kubanischen Musik spüren.

Fotos Jede Menge Bilder von den KonzertenAls er, alleine im Lichtkegel stehend, die Ballade "Besame mucho" singt, kann man die wahre "Pasión" spüren. Nachwuchsstar Dariel Lopez singt zusammen mit den beiden Klassiker wie "La Guantanamera" und "Chan Chan" und sorgt, begleitet von der zehn Mitglieder starken Live-Band "La Idea", für eine lebendige Show. Besonders herausragend zeigt sich dabei auch der Saxofonist der Gruppe, der sein Solo virtuos auskostet.

Leider aber setzt das Showkonzept von "Pasión de Buena Vista" zu sehr auf Glitzer und Lichteffekte, dessen die Musiker an sich nicht bedürfen. Das knallige Farbschauspiel drängt die starken Sänger und Instrumentalisten viel zu sehr in den Hintergrund und lässt ihnen keinen gebührenden Raum.

Die sechs Tänzer, die immer wieder die Bühne für sich alleine beanspruchen, erinnern in ihren Glitzerkostümen zeitweise an eine kitschige "Phantasialand"-Show. Ihre akrobatische Einlagen, die mit dem ursprünglichen Rumba und Salsa nichts mehr zu tun haben, überschatten die Musik.

Museumsplatz. "40 + 1 Jahr - mer fiere wigger", sagten sich die Bläck Fööss und boten am Samstagabend auf dem Museumsplatz eine unterhaltsame Bühnenshow. Angereichert mit kleinen Sketchen wurde ihr Programm, bei dem vor allem altbekannte Hits wie "Unser Stammbaum" erklangen, zu einem kurzweiligen Vergnügen.

Ein Höhepunkt war sicherlich erreicht, als die Sänger in weißen Nachthemden und mit Schlafhauben auf der Bühne erschienen, um ihrem nächsten Lied über das morgendliche Grauen beim In- den-Spiegel-schauen auch optisch gerecht zu werden. Das garantierte viele Lacher im Publikum, welches nicht nur aus bekennenden Fööss-Fans, sondern auch einer Menge jüngerer Konzertbesucher bestand, die am Ende nicht weniger laut für eine Zugabe applaudierten.

Zuvor am Abend hatten zwei Bands - die kölschen Karnevals- Newcomer Papallapap und die englischsprachige Bonner Cover- Band Sunny Skies zum Auftakt des Konzerts gespielt. Erstgenannte überzeugte mit frischen, noch unbekannten Stimmungsmachern, während Jeanne Altfeld, die Lead-Sängerin der Sunny Skies, etwa bei ihrer Beth-Ditto-Einlage stimmlich eher nicht überzeugen konnte.

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