Matinee-Konzert Blühende Klanglandschaften - Beethoven Orchester spielte unter Stefan Blunier

BONN · Das zweite der in dieser Saison Wolfgang Amadé Mozart gewidmeten und vom Publikum bestens angenommenen Matinee-Konzerte des Beethoven Orchesters stand unter dem Motto "Original und Bearbeitung".

Die Quellen, dies zu belegen, sind mannigfach und könnten, mutiger genutzt, durchaus auch Bearbeitungen abseits eines gängigen Repertoires zur Diskussion stellen, sei es in aufspreizender Orchestrierung kammermusikalischer Vorlagen (wie etwa durch Leopold Stokowski) oder durch Reduktion sinfonisch angelegter Werke auf Kammerbesetzung (wie in diversen Harmonie-Musiken).

Bonns Generalmusikdirektor Stefan Blunier indes setzte mit Max Regers op. 132 auf einen verlässlichen Déjà vu-Effekt und konnte sich folglich vom Publikum feiern lassen.

Nicht zu Unrecht, denn die an diesem Morgen glänzend disponierten Musikerinnen und Musiker des Beethoven Orchesters verstanden unter Bluniers klangmagischer Leitung ihre Qualitäten stilsicher zu entfalten, sei es im kammermusikalisch luftig begleiteten A-Dur-Klavier-Konzert (KV 414), dessen Finalsatz den türkischen Marsch aus der zeitlich benachbarten Klaviersonate gleicher Tonart (KV 331) zitiert, oder eben in Regers großformatig nachzeichnenden, um den Effekt kaum verlegenen Klanglandschaften der "Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart", welches der Kopfsatz jener A-Dur-Sonate geliefert hatte.

Aber selbst im komplexen Tutti des vielleicht am stärksten verfremdeten "Quasi presto"-Satz blieb die Partitur in fast allen ihren Details exzellent durchhörbar. Matthias Kirschnereit war als Solist zu erleben, im Klavierkonzert als einer der Verspieltheit des Werkes souverän nachgebender Interpret, in der Sonate klug disponierend im Kopfsatz (dessen Abschluss vom Publikum begeistert beklatscht wurde), im nachdenklich realisierten Menuetto ebenso wie in jenem populären "Alla turca" des virtuosen Allegretto. Kirschnereits Mozart-Ton wirkt unangestrengt und immer ein wenig über dem Boden schwebend, was seinem Ausdruck Lebendigkeit verleiht.

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