Bonn, Köln und Troisdorf Diese Museen in Bonn und der Region bieten Programm für Kinder
Bonn/Region · In Museen kann es abenteuerlich und sogar schmackhaft zugehen. Um Bewegung und Geschick geht es im Odysseum Köln, im Deutschen Museum Bonn liegt der Fokus auf Technik. Eine Auswahl von Museen in der Region für Kinder.
Tiere, Bewegung, Rätsel und leckere Schokolade - Museen in Bonn und der Region haben für Kinder einiges zu bieten. Eine Übersicht zeigt Ausstellungen und Programme für Kinder in Bonn und der Region.
Deutsches Museum Bonn
Im Deutschen Museum Bonn können Kinder mit Mitmach-Exponaten spielerisch die Gesetzmäßigkeiten der Natur entdecken. Der „KI:nderkram-Tisch“ wartet mit Alltags-Codes und vielen Pixeln auf Kinder, die gerne knobeln, puzzeln und ausprobieren. Es geht ums Coding - also programmieren. Erste Schritte dabei machen sie analog. Bei der animierten Familienrallye zu Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz müssen die Kinder dem Museumsmaskottchen, Eule Pfiffikus, ordentlich helfen. Inspiriert ist die Rallye von dem griechischen Dichter Homer und seinem Epos „Odyssee“. Kurzfilme laden auch Erwachsene zu der Entdeckungstour ein. Ohne die Unterstützung der Familien droht die Eule im Datensumpf zu versinken, in der Pixelstadt dem Trojaner in die Falle zu gehen oder von der gierigen Datenkrake verschlungen zu werden. „Wir differenzieren nicht zwischen Erwachsenen und Kindern“, sagt Tanja Löschner, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums. „Die Kinder gehen bei allen Führungen mit. Es wäre schade, wenn wir Künstliche Intelligenz nur für Erwachsene machen und Kinder außen vor lassen würden.“
Ahrstraße 45, 53175 Bonn; Di-Fr 10-17, Sa 12-17, So 10-17 Uhr; www.deutsches-museum.de/bonn
LVR-Landesmuseum Bonn
Auf Entdeckungsreisen von der Steinzeit bis heute können sich Kinder und Jugendliche im LVR-Landesmuseum Bonn machen. 400.000 Jahre Menschheitsgeschichte bildet die Sammlung des LVR-Landesmuseums mit ihren archäologischen, kunst- und kulturhistorischen Objekten ab. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der kulturellen Geschichte des Rheinlandes. Vorhanden sind im LVR-Landesmuseum verschiedene archäologische Funde, mittelalterliche Kunstwerke, Werke der Düsseldorfer Malerschule und zeitgenössische Exponate. Besonders an Kinder richten sich die vielfältigen Workshops, die die unterschiedlichen Themen der Dauer- und Sonderausstellungen behandeln. Diese machen das Museum zu einem Ort des spielerischen Forschens, Erfahrens und Lernens. Kreativ und praktisch geht es dabei zu: So können Kinder eine eigene Schieferritzung mit Feuerstein-Werkzeug anfertigen oder aus bunten keramischen Steinchen ein eigenes Mosaikbild herstellen.
Colmantstraße 14-16, 53115 Bonn, Di-So 11-18 Uhr, landesmuseum-bonn.lvr.de
Museum Alexander Koenig, Bonn
Ferne Welten sind in dem Naturkundemuseum zu sehen: In der Dauerausstellung „Unser blauer Planet - Leben im Netzwerk" können Familien zusammen verschiedene Landschaften erforschen. Sie liefert Einblicke in die wichtigsten Ökosysteme der Erde und in die „Spielregeln“ der Natur - es geht um Buschfeuer der Savanne oder wie die Tier und Pflanzenwelten in der lebensfeindlichen Arktis und Antarktis überleben, darunter auch das Leben der Eisbären, Wale und Robben.
Speziell für Familien sind die öffentlichen Führungen jeden Sonntag um 14 Uhr, bis zum 6.8.23 finden verschiedene Malwettbewerbe statt und bis zum 29.10. ist die Sonderausstellung „Vogelwelten“ zu sehen.
Adenauerallee 160, 53113 Bonn, Di-So und Feiertage 10-18 Uhr, Mi bis 21 Uhr, www.zfmk.de/de
Bilderbuchmuseum Troisdorf
Es ist das einzige seiner Art in ganz Europa: Das Bilderbuchmuseum in Troisdorf widmet sich systematisch der Sammlung und Ausstellung von Bilderbüchern und Bilderbuchillustrationen. So läuft noch bis Ende August eine Ausstellung zum beliebten Kinderbuch „Ritter Rost“. Daneben sind aber auch Werke der Kinderbuchautoren Janosch oder Leo Lionni auch historische und moderne Bilderbücher zu sehen. Untergebracht ist das Museum in der Burg Wissem. Nicht nur bedeutende und seltene Objekte können kleine und große Gäste im Bilderbuchmuseum bewundern: Immer wieder stehen Workshops für Kinder auf dem Programm. In der Vergangenheit gab es bereits einen Workshop, bei dem Kinder ab fünf Jahren eigene Collagen erstellten. Sie haben vertraute Motive zerschnitten, anders zusammengesetzt und in neue, spannende Zusammenhänge gebracht – genau wie es auch viele Bilderbuch-Illustratoren gemacht haben, etwa Wolf Erlbruch.
Burgallee 1, 53840 Troisdorf, Di-Fr 11-17, Sa-So 10-18 Uhr, www.troisdorf.de/bilderbuchmuseum
Schokoladenmuseum Köln
Naschen und dabei noch etwas lernen: Das geht im Schokoladenmuseum Köln. Die Ausstellung zeigt die gesamte Geschichte der Schokolade – von ihren Anfängen bis heute. Wie die industrielle Schokoladenherstellung funktioniert, erfahren Besucher an einer Miniaturproduktionsanlage. Außerdem gibt es ein begehbares Tropenhaus, das Kakaobäume der Arten „Theobroma cacao“ und „Theobroma grandiflorum“ zeigt. Historische Maschinen und Hohlformen zum Guss von Schokoladenfiguren sind im Schokoladenmuseum ausgestellt, zudem ist eine Sammlung historischer Schokoladen-Verkaufsautomaten zu bestaunen. Ein besonderer Höhepunkt für Klein und Groß ist der drei Meter hohe Schokoladenbrunnen, der keineswegs nur zu Anschauungszwecken dient: Mitarbeiter des Museums tauchen nämlich Waffeln in die flüssige Schokolade und verteilen diese an die Besucher. Das war aber noch nicht alles: Das Museum hat einige Produktionsanlagen in Miniaturform nachbauen lassen. So können Besucher beim Herstellungsprozess kleiner Schokoladentafeln zuschauen – und bekommen selbst ein Exemplar geschenkt.
Am Schokoladenmuseum 1A, 50678 Köln, täglich 10-18 Uhr,
www.schokoladenmuseum.de
Odysseum
Der Name impliziert bereits, was Kinder erwartet: Im „Odysseum: Das Abenteuermuseum“ liegt der Fokus auf Bewegung, Interaktion und Geschick. So gibt es etwa einen Dino-Parcours im Stil eines urzeitlichen Dschungels. Der „Jungle Run“ ist ein multisensorisches und interaktives Erlebnis, in dem sowohl die geistigen als auch körperlichen Fähigkeiten der Kinder zum Einsatz kommen. Dabei sind Beweglichkeit, Schnelligkeit und Strategie gefragt. Ein wenig entspannter ist „Roll and Move“. Als eine Hommage an die 1980er Jahre ist die Rollschuhbahn farbenfroh gestaltet, Graffiti schmücken die Wände und auffällige Sitzsäcke laden zum Ausruhen ein. Handwerklich geht es indes in der „Kinderstadt“ zu. Auf einer XXL-Baustelle können Kinder sich mit einem echten Bauhelm als Bauarbeiter versuchen. Unter anderem haben sie die Möglichkeit, die Wände eines eigenen Hauses hochzuziehen, ein Dach zu decken oder die dickste Mauer zu bauen. Und für die ganz Kleinen gibt es einen Bauwagen sowie eine Spielecke. Zudem verfügt die „Kinderstadt“ über eine „Verkehrslandschaft“, in der Kinder ihr Wissen über Verkehrsregeln unter Beweis stellen können.
Corintostraße 1, 51103 Köln, Di-Fr 10-18, Sa, So und Feiertags 10-20 Uhr, www.odysseum.de
Tuchfabrik Müller
Das Museum wirbt damit, dass hier die Zeit stehen geblieben zu sein scheint: Denn in der Tuchfabrik Müller rattert noch die alte Dampfmaschine aus dem Jahr 1903, die Krempelmaschine kämmt die Wolle und die Webstühle klappern. Für Familien und Kinder sind die alten Maschinen in der historischen Fabrik ein Erlebnis und lassen die Blütezeit der Tuchindustrie noch einmal lebendig werden. Die Fabrik kann nur mit einer Führung besichtigt werden. Es gibt Führungen speziell für Kinder und Familien. Die aktuelle Ausstellung „Modische Raubzüge“ erzählt von Luxus, Lust und Leid ab 1800 bis heute. In den Sommerferien finden verschiedene Workshops statt.
LVR-Industriemuseum, Carl-Koenen-Straße, 53881 Euskirchen, Di-Fr 11-17 Uhr, Sa, So und Feiertage 11-18 Uhr, industriemuseum.lvr.de
Neanderthal Museum
Ein Erlebnismuseum zum Anfassen und Mitmachen gibt es östlich von Düsseldorf, zwischen Mettmann und Erkrath, im Naturschutzgebiet des Neandertals. Dort nämlich bietet das Neanderthal Museum Europas größten Steinzeitspielplatz zum Klettern und Toben sowie Spaziergänge zu seltenen eiszeitlichen Tieren im Wildgehege, wo diese artgerecht gehalten werden. In den großen und weitläufigen Freigehegen leben Abbildzüchtungen von Auerochsen und Tarpanen (Wildpferde). In Europa sind diese Tiere längst ausgestorben. Jedoch ist es durch Kreuzung ursprünglicher Rassen gelungen, Tiere zu züchten, die ihren Vorfahren sehr ähnlich sind.
Mehr Steinzeitliches vermittelt das Museum in verschiedenen Workshops und Führungen durch die Dauer- und Sonderausstellungen sowie durch das Neandertal. Es ist übrigens auch möglich, Geburtstage im Neanderthal Museum zu feiern. Dann schlüpfen die Kinder selbst in die Rollen der Archäologen, Spurensucher oder Erforscher von eiszeitlichen Tieren.
Talstraße 300, 40822 Mettmann, Di-So 10-18 Uhr, auch an Feiertagen 10-18 Uhr (geschlossen: Heiligabend, 1. Weihnachtstag, Silvester), www.neanderthal.de