“Unsere Welt neu denken“ Maja Göpel diskutiert im Schauspielhaus in Bad Godesberg mit Publikum

Bonn · Simon Solberg bringt Maja Göpels Sachbuch-Bestseller „Unsere Welt neu denken“ wirkungsvoll auf die Bühne des Schauspielhauses in Bad Godesberg. Im Anschluss stand die Autorin für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.

 Mit dem Publikum im Gespräch: Maja Göpel (Mitte) und Mitglieder des Ensembles diskutieren im Schauspielhaus über das Stück „Unsere Welt neu denken“.

Mit dem Publikum im Gespräch: Maja Göpel (Mitte) und Mitglieder des Ensembles diskutieren im Schauspielhaus über das Stück „Unsere Welt neu denken“.

Foto: Jill Mylonas

Wenn es darauf ankommt, die Welt zu verändern, muss man sie erst mal neu denken. Darauf plädiert Maja Göpel in ihrem 2020 erschienenen Buch „Unsere Welt neu denken“. Auf die Theaterbühne in Bonn hat es Regisseur Simon Solberg gebracht. Seine Inszenierung des Sachbuchs mit zwei Schauspielerinnen und zwei Schauspielern setzt auf Textrezitation, Emotionalität und Interaktion mit dem Publikum.

So auch am Donnerstagabend im Schauspielhaus. Diesmal gab es eine Besonderheit: Nach der Aufführung stellte sich die Autorin persönlich den Fragen des Publikums – zusammen mit Regisseur Solberg und dem Ensemble des Stücks.

Zu Beginn fragte ein Gast: „Es ist schön, Ihnen zuzuhören, weil Sie so optimistisch sind. Hat sich Ihr Optimismus aufgrund der vielen Krisen verändert?“ Göpels Antwort: „Natürlich heule ich auch mal, wenn ich die Nachrichten sehe. Ich habe allerdings das Gefühl, dass die Summe an Menschen, die sich nicht mehr verschließen, wächst.“

Schlussszene sorgt für Diskussion

Das Theaterstück habe bereits viele Menschen erreicht, so Schauspielerin Annika Schilling. Doch es könnten noch mehr sein: „Heute war unsere 22. Vorstellung“, sagte sie. „Die Grundidee ist, kollektiv immer wieder alle Theater dazu einzuladen, dass sie das Stück wenige Tage vor den Wahlen in verschiedenen Städten auf die Bühne bringen.“ Es sei auch schon für andere Theater freigegeben, es zusammen mit dem Theater Bonn als Utopie herauszubringen. „Das hat leider nicht geklappt. Dabei hat das Theaterstück so viele Vorteile: Man sitzt live zusammen, und auch diejenigen, die sich nicht mit dem Thema auseinandersetzen möchten, haben keine andere Wahl“, sagte Schilling. Dies ermögliche, ins Gespräch zu kommen.

Genau das nutzte ein Zuschauer, um auf die in seinen Augen „grenzwertige Schlussszene“ hinzuweisen. „Der Aktivismus-Teil lag mir schwer im Magen“, sagte er. Dahinter stecke die Idee, ein Umdenken anzuregen, so Solberg. Etwa, dass es gelingen kann, sich von Altgedientem zu lösen. Gar als zu wenig empfindet Schauspielerin Linda Belinda Podszus die Denkanstöße, die das Ensemble seit zwei Jahren auf der Bühne zeigt, während ihr Kollege Alois Reinhardt betonte: „Es ist unser Auftrag, in Kontakt zu kommen und Ängste zu thematisieren. Denn sie sind ja da.“

Gelungen ist das dem Ensemble allemal, wie auch Göpel meint: „Obwohl ich das Buch geschrieben habe, hat mich das Theaterstück auf viele emotionale Reisen mitgenommen“, sagte sie.

Die nächste Aufführung im Schauspielhaus Bad Godesberg, Am Michaelshof 9, ist am Donnerstag, 12. Januar 2023, um 19.30 Uhr. Karten gibt es hier.

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