Reise nach Odessa Bonner Saxofonist bringt Beethoven und die Ukraine zusammen

Ein musikalisches Solidaritätsprojekt, das ukrainische und europäische Profimusiker online vereinen soll, führte den Bonner Saxofonisten Christoph Müller nach Odessa. Wegen der russischen Raketenangriffe lief jedoch nicht alles Plan.

Christoph Müller (links) und der zweite Dirigent der Oper von Odessa, Igor Chernetzki, am Bahnhof von Odessa.

Christoph Müller (links) und der zweite Dirigent der Oper von Odessa, Igor Chernetzki, am Bahnhof von Odessa.

Foto: Privat

Es war im Jahr 2014, die Russen hatten gerade die Krim annektiert und die Kämpfe in den ukrainischen Oblasts Donezk und Luhansk wüteten bereits, als sich ein paar Musiker unter die Besucher der berühmten Markthalle „Priwoss“ in Odessa mischten. Sie hatten ihre Instrumente dabei, Kontrabass, Geigen, Flöten, Fagotte, was man halt so braucht für einen ordentlichen Orchesterklang. Sie wurden mehr und mehr. Vom Kontrabass aus drang die Freudenmelodie aus Beethovens neunter Sinfonie an die Ohren der Fischmarktbesucher. Immer mehr Instrumente spielten immer eindringlicher und lauter, bis Dirigent Hobart Earle hinter einer Fischtheke auch dem Chor, der sich mittlerweile auch eingefunden hatte, den Einsatz gab: ein Gänsehautmoment.