Harmonie in Endenich Bonner Cajun-Band Le Clou spielte zum Tanz auf

Bonn · Am Ende sitzt fast niemand mehr. Tanzen ist angesagt, Two-Steps, Jigs und Walzer, auch ein Boogie ist dabei. Die Bonner Cajun-Band Le Clou hat das Publikum von den Stühlen gerissen, ist wieder aus den wunderbar sumpfigen Tiefen ihrer Musik aufgetaucht, in die sie sich manchmal gerne zurückzieht, und sorgt jetzt einmal mehr für Stimmung.

 Hillbilly und Western-Swing: Le Clou.

Hillbilly und Western-Swing: Le Clou.

Foto: Thomas Kölsch

Eine Wellenbewegung, die sich durch das gesamte Konzert der Formation in der Harmonie zieht: Flotte Hillbilly- beziehungsweise Western-Swing-Stücke rahmen Balladen, in denen französische Einflüsse auf die drückende Schwere der Bayous treffen, auf Mondscheinwhiskey und Alligatorenblut, nach nasser Erde riechend, nach Schweiß und nach überbordendem Pflanzenleben.

Vor allem in diesen Songs zeigt Le Clou Klasse: Wenn Yves Gueit das Akkordeon zur Seite legt und zu seinen Flöten (oder im Falle von "Printemps Cadien" zur Okarina) greift, die wie ein kleines Bataillon vor ihm aufgereiht sind, Johannes Epremian elegante Läufe auf der Gitarre spielt und Michel David mit seiner charismatisch-erdigen Stimme unter anderem die Wanderung der Auswanderer von Frankreich über Kanada bis nach Louisiana nachzeichnet, hört der Saal gebannt zu, wie die drei Frontmusiker zaubern.

Denn das können sie hervorragend: Bei "De France en Amérique" hört man gar die Möwen kreischen, während im Hintergrund Bassist Gero Gellert und der exzellente Drummer Ralph Schläger für das Fundament sorgen.

Dabei gibt sich die Band vielseitig, erinnert in "Pierre à fusil" fast schon an die Folk-Band Mali-corne, nur um im direkt darauf folgenden "Griffon" leichte Mariachi-Ansätze einzubringen. Den größten Anklang findet Le Clou mit den wilderen Stücken des Abends.

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