Drei Tage lang schwärmten die Studenten, ausgerüstet mit Audioaufnahmegeräten und Videokameras, unterstützt von den Profis aus, um insbesondere den Rhein klanglich zu erfassen. Eine völlig neue Erfahrung für die jungen Architekten. Statt ihren Fokus auf gebaute Räume, urbane Situationen und Sichtachsen zu richten, sollten sie hören, was am Rhein los ist: Das Fließen des Wassers, die Stimmen der Menschen, der Lärm des Straßenverkehrs, die Stille an entlegeneren Orten. "Der Workshop sollte die Studenten nicht direkt zu Klangkünstlern machen", sagt Christina Kubisch. "Sie sollten sich Zeit nehmen, beobachten und neue Hörerfahrungen machen."

Das Ergebnis ist eine Mischung aus visuellen und akustischen Ausstellungsstücken, die den atmosphärisch dichten Raum in Sankt Helena beleben und um neue Sinneserfahrungen bereichern. Die rhythmische Geräuschkomposition von David Ziai darf man sich im bequemen Sessel des Beichtstuhles anhören, während Bianca Matzek und Johanna Schäfer auf der Empore Fotos und Klänge vom Beueler Rheinufer miteinander kombiniert haben. Im Videoloop "Reinsprung" von Paula Kurz und Jan Verbeek fährt der Betrachter mit der Straßenbahn über die Kennedybrücke und landet zwischendurch auch kurz im Fluss. Uwe Hugendick, Moritz Kasulke und Eckehard Güther holen den Rhein mit Videoprojektionen und Klanginstallationen nach Sankt Helena und verändern damit das sinnliche Erleben des Raumes.

i Dialograum "Kreuzung an Sankt Helena", Bornheimer Straße 130, bis 29. September, Do-So 14-18 Uhr.