Bonner Künstlerinnen im Gärtnerhaus

"Rasant! Mal ganz was anderes.", meint Barbara Kroke, erfahrene Leiterin des Kurfürstlichen Gärtnerhauses. Was hier geboten unter dem Motto "eigenSinn" geboten wird, fällt in der Tat aus dem Rahmen des hausinternen Spielplans.

Bonner Künstlerinnen im Gärtnerhaus
Foto: Franz Fischer

Bonn. "Rasant! Mal ganz was anderes.", meint Barbara Kroke, erfahrene Leiterin des Kurfürstlichen Gärtnerhauses. Was hier geboten unter dem Motto "eigenSinn" geboten wird, fällt in der Tat aus dem Rahmen des hausinternen Spielplans.

Durchaus seltener Fokus ist eine muntere, Bonner GEDOK Abordnung aus dem Bereich Angewandte Kunst. Dieses elfköpfige Team stellt wahrhaft eigensinnige Arbeiten vor, die im wesentlichen aus den Materialien Ton, Glas, Baumwolle oder Edeltextilien hervorgegangen sind.

Mit extravaganter, betont femininer Haute Couture stellt Rosemarie Bühler grandiose Roben aus einer Kollektion vor, wo perfekter Sitz, raffinierter Schnitt, kostbare Stoffe (Organza, Chiffon, Lotosplissee) sich zu ästhetischen Harmonien verbünden. Antiken Charme verbreiten die auf japanischen Brenntechniken basierenden Keramikobjekte von Elisabeth Vix. Ebenfalls auf der Grundlage von Ton sowie einer ausgereiften Drucktechnik modelliert Sabine Puschmann-Diegel blau schimmernde turm- oder hausartige Objekte.

Ausgefeilt prägnante Formspiele mit Spiegeln, Glasästhetik und dezenten Farbigkeiten liefert Ruth Schroer. Florale Ornamentik und geometrische Motive prägen die aparten Tapisserien von Margret Riedl. Eine "Crazytechnik" steht Pate für die aufwendig verarbeiteten Flickenteppiche von Monika Wegmann-Jung. Eine ganz andere Version der Gattung Wandbehang steuert Anne Bölling-Ahrens (Fotografie auf Polyesterfilm) bei. Humorvolle Akzente setzt hingegen Katinka Dietz mit ihrer, aus lebensnahem Ameisengewusel bestückten Szenerie.

Selbst ein Stück Philosophie ist mit von der Partie: Auf sechs Tafeln setzt sich Solvejg Speer mit den Sudelbüchern von Georg Christoph Lichtenberg auseinander. Plastikerin Ingeborg Mayr und Textilkünstlerin Traudel Lindauer verifizieren Kunsttauglichkeit und Aussagekraft von unscheinbaren Alltagsmaterialien und Kunststoffblüten.

Kurfürstliches Gärtnerhaus, Beethovenplatz; bis 1. April. Di-Sa 14 bis 18 Uhr, Sa 11 bis 14 Uhr

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