Stadtklangkünstlerin bei "bonn hoeren" Bonner Kunstverein im Gespräch mit Christina Kubisch

Bonn · Eine "Rheinlandklangkarte" ist eines der Projekte, das Christina Kubisch - seit Anfang Mai Stadtklangkünstlerin bei "bonn hoeren" - bereits im Kopf hat. Und für die ihr kein Berg zu hoch und kein Tal zu tief ist. Obwohl der Ort nicht immer halten muss, was er verspricht, wie sie jetzt ihrem Auditorium beim Bonner Kunstverein verriet.

Vom Rolandsbogen sei sie - "akustisch betrachtet" - doch ziemlich enttäuscht gewesen. Wohingegen die Konrad-Adenauer-Brücke sie fasziniere: oben der vorbeirauschende Verkehr und unten die Natur. "Selbst die Vögel scheinen dort lauter zu singen als anderswo", fügte Kubisch hinzu, die in der von Raoul Mörchen moderierten Gesprächsrunde mit der Musikwissenschaftlerin Helga de la Motte und Carsten Seiffarth, Kurator von "bonn hoeren", von ihren bisherigen Erfahrungen in und mit Bonn berichtete.

Bis Ende Oktober wird sie hier arbeiten und in diesem halben Jahr Klanginstallationen im öffentlichen Raum präsentieren. Christina Kubisch studierte Malerei, Musik (Querflöte und Komposition) und Elektronik und gehört zur ersten Generation deutscher Klangkünstler. Wie Helga de la Motte geht es auch ihr darum, das Ortsspezifische herauszuarbeiten und mit den Menschen dort ins Gespräch zu kommen: "Der Klangkünstler gestaltet ein Setting, aber der Ausführende ist der Besucher."

Mit Carsten Seiffarth wiederum verbindet sie der Grundsatz, keine "Klangklempnerei" im Sinne einer Stadtverschönerung betreiben zu wollen, sondern Bonn eben genauso zu erfassen, wie sie es wahrnehme. Was sie entlang des Rheins und zurück wohl sonst noch zu hören bekommt - das möchte Christina Kubisch nun ergründen.

Mehr zur neuen Stadtklangkünstlerin unter www.bonnhoeren.de.

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