Clara-Musical im Ballsaal Brahms-Rap und witzige Momente

Bonn · Verpflichtung gegenüber der Kunst und Spaß an der Show: Diese beiden Leitsätze kennzeichnen das Musikprogramm des Clara Schumann-Gymnasiums, welche man frei nach der Namenspatin formuliert hat.

Man konnte sie auch als Quintessenz der Aufführung des Clara-Musicals von Matthias Heidweiler im Ballsaal nehmen, die im Rahmen des Schumannfestes dort stattfand. Denn beides traf in jeder Hinsicht zu.

Uraufgeführt wurde das Werk bereits Ende Mai und das Schumannfest, das aus Anlass ihres 200. Geburtstages in diesem Jahr besonders Robert Schumanns Gattin Clara im Focus hat, bot den geeigneten Rahmen für die Schülerinnen und Schüler, ihr Stück einmal außerhalb des schulischen Rahmens zu präsentieren.

Diese Chance haben alle Mitwirkenden genutzt, denn die Aufführung war nicht nur kurzweilig und spannend, auch Stück, Inszenierung und Interpretation gelangen rundum überzeugend.

Da ist zum einen Heidweilers Musik, die nie platt, aber immer fetzig, stimmig und originell ist. Es sind ein paar schöne Ohrwürmer dabei. Die Musik ist den Kindern auf die Stimme geschrieben, ohne dass sich Erwachsene langweilen müssen. Dazu tragen auch einige recht witzige Ideen bei.

Der Brahms-Rap etwa ist einfach klasse und so mancher Moment der Situationskomik und Überraschung ist einfach gut platziert. Die Schüler legten auch schauspielerisches Talent und gesangliches Potenzial an den Tag.

Unterstützt von ihren Musiklehrerinnen Katrin Wimmer und - fetzig und adäquat am Klavier begleitend - Anja Weiß haben hier alle der rund knapp 30 Beteiligten ganze Arbeit geleistet.

Die Hauptrolle der Clara war mit Eva Wiedner, Ophelia Hildenbrand und Amelie Thibault gleich dreifach besetzt, Louis Bongartz erwies sich als Schumann bestens bei Stimme. Yann Grübitz spielte den liebestollen Brahms und Levin Schmitz den gestrengen Brautvater Friedrich Wieck.

Diese Aufführung wurde dem selbstgesetzten Anspruch an den schulischen Stellenwert der Musik und der Namenspatin der Schule vollauf gerecht.

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