Bremer Bläser beeindrucken im Kammermusiksaal

In Anlehnung an Wagner geht es den Bläsersolisten der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen um die "Apotheose des Tanzes". Im beinahe ausverkauften Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses geht es ihnen aber ganz sicher auch darum, zu zeigen, wie viel musikalische Energie ein Kammerensemble wirklich entfesseln kann.

Bonn. In Anlehnung an Wagner geht es den Bläsersolisten der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen um die "Apotheose des Tanzes", verrät zumindest das Programmheft.

Im beinahe ausverkauften Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses geht es ihnen aber ganz sicher auch darum, zu zeigen, wie viel musikalische Energie ein Kammerensemble wirklich entfesseln kann.

Dabei beginnt der Abend mit Beethovens Rondo in Es-Dur recht zurückgenommen, nimmt danach mit einer Bearbeitung von Prokofieffs "Romeo und Julia" gewaltig Fahrt auf: Vom "Tanz der Mädchen" mit seinem beinahe klezmer-artigen Fagott über das kurze, ruhige "Madrigal" bis zu den eingängigen, geschwungenen Motiven der "Montagues und Capulets" überzeugt das Oktett mit mitreißendem Vorwärtsdrang.

Der kommt bei Günter Bialas? "Romanza e Danza" noch stärker zur Geltung. Dessen an Slapstick-Soundtracks erinnernde Brechungen von konsonant in dissonant und von geraden zu ungeraden Taktarten erfordern wie gute Komödien Energie ebenso wie größte Präzision.

Beides liefert das Bremer Ensemble im Übermaß. Ganz ähnlich geht das Oktett, verstärkt um einen Kontrabassisten, bei Beethovens 7. Sinfonie vor, hier allerdings mit weniger Erfolg.

Die Rasanz der Interpretation beeindruckt weiterhin, spätestens zum vierten Satz aber beginnen Töne und melodische Konturen zu verwischen. Als wüssten sie um ihre Stärken, spielen die Bläsersolisten zur Zugabe Smetanas "Tanz der Komödianten", schließlich gar eine Polka und erhalten für beides Ovationen.

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