Institut français Brigitte Lion zeigt Malereien über den Ersten Weltkrieg

BONN · Den Anfangspunkt der Malerei bildete bei Brigitte Lion ein Buch. Es war ein Buch, welches Kinder zeigte, die mit Ende des Zweiten Weltkrieges aus einem Konzentrationslager entlassen wurden.

 Kriegssoldaten, gemalt von Brigitte Lion.

Kriegssoldaten, gemalt von Brigitte Lion.

Foto: Lion

"Irgendwann habe ich beim Malen gemerkt, dass es diese Kinder sind, die ich unbewusst auf die Leinwand bringe", erzählt die französische Künstlerin, die in Straßburg lebt und arbeitet.

Von realistischen Porträts gelangte Brigitte Lion sehr schnell zu ihrem schöpferischen Hauptthema: dem Krieg. "Ich habe mich schon als Kind mit den Gedanken über Krieg gequält, sie ließen mich niemals los." Ihr Großvater väterlicherseits starb 1917, hatte die Schrecken des Ersten Weltkrieges erlebt. "Durch meine Werke fällt es mir leichter, mit ihm in den Dialog zu treten", findet Lion.

Ihre Ausstellung mit dem Titel "Mais du soleil...que reste-t-il?" im Institut français in Bonn, auf Deutsch: "Aber die Sonne... Was bleibt davon übrig?", drückt die Eingeschlossenheit und Traumata der Soldaten aus. Brigitte Lion hat die Bilder extra für die Räumlichkeiten des Institut français produziert. Ihr künstlerisches Schaffen wurde auch durch die Lektüre verschiedenster Schriftsteller, darunter die des Schweizers Blaise Cendrars, gestützt.

"Ich habe versucht, die Szenen des Krieges in meinen Bildern darzustellen", so Lion. Der Titel der Ausstellung ist ein Zitat von Maurice Genevoix aus dessen Werk "Les Eparges". "Die Frage soll ausdrücken, was nach den Gräueltaten des Krieges übrig bleibt", sagt Lion. "Dieser Satz hat mich dazu gebracht, das Elend und die Konsequenzen für die Soldaten und ihre Familien, die Städte, Dörfer und für die Natur künstlerisch darstellen zu wollen."

Nicht nur in tristen und dunklen, sondern auch in bunten Farben schildert Lion in ihren Ölbildern das Verderben und den Tod während des Ersten Weltkrieges. Ihre Sichtweise auf den Krieg ist aber keine französische, sondern eine menschliche. "Ich denunziere den Krieg in meiner Malerei", erklärt die Künstlerin.

Die Ausstellung ist kostenlos und läuft noch bis 4. Juli, immer montags und dienstags von 14.30-18 Uhr und donnerstags von 13-18 Uhr, im Institut français Bonn, Adenauerallee 35.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Die Stunde der Sieger
Abschluss Deutscher Musikwettbewerb in Bonn Die Stunde der Sieger
Zum Thema
Aus dem Ressort