Villa Prieger in Bonn Brio und Schönklang

BONN · Musik für Streichquintett und -sextett sollte es eigentlich geben beim Montagskonzert des Beethoven Orchesters in der Villa Prieger, doch aufgrund der Erkrankung eines Ensemblemitglieds mussten man völlig umplanen.

Jetzt gab es "nur" ein Streichquartett, mit dem Rhein-Quartett allerdings eines, das sich auch aus derzeitigen und ehemaligen Musikern des BOB zusammensetzt. So gab es mit dem c-Moll Quartett op. 110 von Dmitrij Schostakowitsch und dem in A-Dur von Robert Schumann zwei gewichtige Exemplare dieser Gattung zu hören.

Das Schostakowitsch-Quartett besticht vor allem durch seine extremen Stimmungen: von beklemmender Trostlosigkeit bis hin zu eruptiven, zuweilen geradezu gewalttätigen Ausbrüchen reicht hier das Spektrum. Beides wurde vom Rhein-Quartett exemplarisch geboten, die gedrückte, fast schon depressive Stimmung des Finalsatzes ebenso wie energiegeladene konzertierte Attacke im zweiten Satz.

Nur das eingangs gespielte Largo mäanderte etwas ziellos vor sich hin. Vor lauter larmoyanter Stimmung ging hier etwas die melodische und klangliche Kohärenz verloren.

Die hatte man im Schumann-Quartett zweifelsohne wiedergefunden. Hier glänzte man mit Brio und Schönklang. Allenfalls rhythmisch klapperte es im Kopfsatz gelegentlich etwas. Insgesamt jedoch gelang dem Rhein-Quartett hier eine formidable Wiedergabe. Mit einem Satz aus dem ersten Tschaikowski-Quartett bedankte man sich beim Publikum für den Beifall.

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