Doppelausstellung in Oberdollendorf Brückenhofmuseum würdigt Jean Assenmacher

OBERDOLLENDORF · Raritäten in jeder Etage. Da der Schreibtisch mit der berühmten Feder Jean Assenmachers, an dem der Autor und Künstler seine Texte verfasste und seine Zeichnungen anfertigte.

 Wiederentdecktes Schmuckstück: Die Schwenkfahne der Männerbruderschaft lag vergessen in einem Schrank im Pfarrheim und ist jetzt im Brückenhofmuseum ausgestellt.

Wiederentdecktes Schmuckstück: Die Schwenkfahne der Männerbruderschaft lag vergessen in einem Schrank im Pfarrheim und ist jetzt im Brückenhofmuseum ausgestellt.

Foto: Werner Melsbach

Eine Treppe höher findet sich die bemalte Schwenkfahne der Sankt Sebastianus Männerbruderschaft aus dem Jahr 1952, die in einem großen Schrank im Pfarrheim in Vergessenheit geraten war.

Das Brückenhofmuseum wurde wieder zur Wunderkammer. Bürgermeister Peter Wirtz eröffnete im Museum des Heimatvereins Oberdollendorf-Römlinghoven eine Doppelausstellung. Jean Assenmacher wird anlässlich seines 100. Geburtstages auf diese Weise gewürdigt. "Er war Mitglied und ein ständiger Berater des Vereins und wichtig für Ober- und Niederdollendorf", sagte Vorsitzender Peter Wilhelm Kummerhoff. Und das 355-jährige Bestehen der Bruderschaften war dem Heimatverein ebenfalls eine Präsentation wert.

"Wir waren sehr erfreut, als uns angeboten wurde, hier eine Ausstellung zu gestalten", betonte Dirk Wenzel, Präsident der Sankt Sebastianus Männerbruderschaft, und sprach damit auch für Junggesellen-Präsident Felix Ting und Marc Jäger, dem musikalischen Leiter der Knöppelchesjonge. Wahre Schätzchen hoben die Bruderschaften für diese Schau - so zum Beispiel die mehr als 60 Jahre alte bemalte Fahne, die unbeachtet im Pfarrheim lagerte.

Ein mehr als 100 Jahre altes Kontergewicht und der Fahnenkopf liegen in den Vitrinen, Schulterklappen, Feldgürtel, der Zweispitz mit Federbusch der Offiziere, die Fähnrichsmütze mit Gänsefedern oder der Säbel eines Hauptmanns. Von der Feuerwehr lieh sich die Bruderschaft eine mannshohe Puppe aus, die als Brudermeister ausstaffiert wurde.

Viele Fotos sind zu entdecken. So ist etwa das Jubelfest zum 250-jährigen Jubiläum im Jahr 1909 dokumentiert. Zu dieser Zeit passend wurde die "Fotoecke" mit der alten Reisekamera des früheren GA-Fotografen Günter Groote drapiert, der dieses wertvolle Stück dem Brückenhofmuseum gestiftet hatte.

Protokollbücher der Bruderschaften sind zu sehen. "Bruder und Schwester der Löblichen Bruderschaft S. Sebastiani..." beginnt Seite eins des ältesten Buches der Männer von 1823. Die Knöppelchesjonge, ohne deren Spiel eine Kirmes undenkbar wäre, zeigen Trommeln, Pfeifen und Stäbe. Neben dem Schreibtisch Jean Assenmachers, den seine Tochter Gisela Wirz dem Heimatverein überließ, ist eine riesige Auswahl an Büchern und Zeichnungen ausgestellt.

Seine Orden vom Rheinlandtaler bis zum BDK-Verdienstorden werden präsentiert, ebenso die Karnevalsorden, die der Oberdollendorfer selbst entworfen hatte. Und es ist möglich, im Originalmanuskript von "Schlöppche on Schnoddeldöppche" zu blättern - wie einst Jean Assenmacher selber.

Das Brückenhofmuseum ist immer an den ersten beiden Sonntagen eines Monats, jeweils von 14.30 bis 17.30 Uhr, geöffnet; erstmals am 6. und 13. April mit dieser Sonderausstellung. Auch eine gemeinsame Internetseite haben die beiden Bruderschaften neuerdings, die Adresse lautet: www.bruderschaft-odd.de. Infos zum Museum unter www.brueckenhof.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Horror, Fußball und Mörderinnen
„Internationales Frauenfilmfestival“ in Köln und Dortmund Horror, Fußball und Mörderinnen
Zum Thema
Aus dem Ressort