Verein "Literatur im Siebengebirge" Bücherfreunde planen für September ein Grimm-Festival

SIEBENGEBIRGE · Stephanie Hank aus Königswinter ist von Beruf Buchhändlerin, Cornelia Nasner aus Bad Honnef Bibliothekarin, auch wenn sie den Beruf seit 20 Jahren nicht mehr ausübt. Und der Bad Honnefer Rainer Quink ist ein Bücherfreund, der gern Romane von T.C. Boyle, Julian Barnes oder Jonathan Franzen liest.

 Die Liebe zur Literatur verbindet sie: Die Gründer des Vereins mit dem Vorsitzenden Rainer Quink (hinten Mitte), Cornelia Nasner (hinten, zweite von rechts) und Stephanie Hank (vorne Mitte).

Die Liebe zur Literatur verbindet sie: Die Gründer des Vereins mit dem Vorsitzenden Rainer Quink (hinten Mitte), Cornelia Nasner (hinten, zweite von rechts) und Stephanie Hank (vorne Mitte).

Foto: Privat

Die drei Literaturliebhaber bilden den Vorstand des neuen Vereins "Literatur im Siebengebirge", kurz LiS. Erst kürzlich im "Alten Standesamt" in Bad Honnef aus der Taufe gehoben, hat er schon große Pläne: Im September soll ein Grimm-Festival stattfinden.Dass der Vorsitzende Quink und die Kassenführerin Nasner FDP- und CDU-Ratsmitglieder in Bad Honnef sind und die stellvertretende Vorsitzende Hank die Tochter des früheren Königswinterer Bürgermeisters Günter Hank, ist nur eine Randnotiz.

"Politik spielt in diesem Kreis keine Rolle mehr", sagt Nasner. Auch wenn der Literaturkreis Siebengebirge aus dem interkommunalen Arbeitskreis hervorgegangen ist, den die Honnefer Allianz und die Königswinterer Koalition vor rund zwei Jahren ins Leben gerufen hatten. "Wir wollen die Menschen beider Städte zusammenbringen, nicht nur die Räte. Und wir wollen die Menschen zum Lesen anregen", sagt Quink. Das soll in vielfältiger Weise geschehen.

Lesungen mit örtlichen Autoren und andere Veranstaltungen sind ebenso geplant wie die Unterstützung öffentlicher Büchereien. Auch strebt man eine Vernetzung der Lesekreise in beiden Städte an. Allein in Bad Honnef sind derer elf offiziell gelistet. "Im November ist ein Tag der Literatur und der Lesekreise geplant", so Quink.

Im kommenden Jahr soll unter dem Motto "Das Siebengebirge liest ein Buch" eine Veranstaltung nach Frankfurter Vorbild stattfinden. In der Stadt am Main nahmen in diesem Frühjahr innerhalb von zwei Wochen 10.000 Menschen an 72 Veranstaltungen an rund 50 Veranstaltungsorten teil. Es beteiligten sich mehr als 50 Kooperationspartner. Das Buch, das im Siebengebirge gelesen werden soll, soll noch in diesem Jahr ausgesucht werden.

Bereits im September, vom 14. bis zum 29., ist das Grimm-Festival geplant. Die "Kinder- und Hausmärchen" der Gebrüder Grimm erschienen im Dezember 1812. Im September jährt sich der Todestag von Jacob Grimm zum 150. Mal. Die Familie Grimm, besonders Jacob Grimm, war häufig bei Karl Simrock in Bad Honnef zu Gast und wohnte in Rheinbreitbach. Ein Literarischer Spaziergang von Rheinbreitbach nach Menzenberg unter Führung von Gabriele Limberger-Klein auf den Spuren der Familie Grimm und ihrer Freundschaft zu den Simrocks greift die enge Verbindung auf.

"Wir haben Kindertagesstätten sowie öffentliche und kirchliche Büchereien kontaktiert. Wir wollen das Engagement bündeln", sagt Quink. Zurzeit suchen die Organisatoren noch nach Veranstaltungsorten. Zum Projektteam gehört neben Nasner und Hank auch Ursula Gilbert, die zu den Gründungsmitgliedern von "Literatur im Siebengebirge" zählt und die Idee zum Grimm-Festival hatte.

Das Vorurteil, dass Literaturkreise oft Frauensache sind, stimme nicht so ganz, sagen die Literaturfreunde aus dem Siebengebirge. Richtig ist jedoch, dass unter den acht Gründungsmitgliedern des Vereins mit Eberhard Bialkowski und Quink nur zwei Männer sind. Und die meisten Lese- sind auch hier Frauenkreise. "Wir haben aber auch einen reinen Männerkreis", sagt Quink.

Info: Mehr zum Verein auf www.literatur-im-siebengebirge.de

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