Städtische Pläne für 2020 in der Kritik Bürger für Beethoven erkennen "kein Profil"

Bonn · Das vom Bonn Kulturdezernenten Martin Schumacher vorgestellte Konzept "Beethoven 2020" stößt auf wenig Gegenliebe bei den "Bürgern für Beethoven".

Als "enttäuschend und ohne erkennbares Bonner Profil" bezeichnete deren Vorsitzender Stephan Eisel die Verwaltungsvorlage für den Kulturausschuss und den Rat.

Eine Neuinszenierung des Fidelio an der Oper, eine Konzertreise des Beethoven Orchesters und ein Open-air-Konzert reiche nicht aus. Man müsse dem Klischee entgegen treten, dass Beethoven in Bonn "nur in Windeln gelegen habe, denn in seinen 22 Bonner Jahren wurde er entscheidend für seine musikalische und persönliche Entwicklung geprägt". Dazu finde sich in der Verwaltungsvorlage nichts.

Eisel kritisierte weiter, dass in der Vorlage nichts zu Vorhaben des Stadtmuseums stehe: "Wenn man sieht, wie konkret in der Verantwortung des Bundes die Planungen der Bundeskunsthalle, des Haus der Geschichte oder des Beethoven-Hauses sind, sticht besonders ins Auge wie sehr sich die Stadt noch ins Zeug legen muss."

Es sei merkwürdig, dass Bonn-spezifischen Anknüpfungspunkte in Beethovens Biographie im städtischen Papier ebenso wenig auftauchen wie die meisten authentischen Orte. "Dass Beethoven in Wien Briefe mit ,Beethoven Bonnensis' unterschrieben hat, ist doch eine Steilvorlage, die wir Bonner aber nutzen müssen." Damit habe Bonn die Chance, im Jubiläumsjahr aufzufallen: "Dabei muss 2020 die Initialzündung zur Profilierung Bonns als Beethovenstadt werden. Deshalb sind nachhaltige Strukturen wichtiger als ein einmaliges schnell verglühendes Feuerwerk."

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