Manfred Jung ist gestorben Bürger für Beethoven trauern um Ehrenvorsitzenden
Bonn · Die „Bürger für Beethoven“ trauern um ihren Ehrenvorsitzenden und früheren Vorsitzenden Manfred Jung. Er brachte Beethoven an die Bonner Schulen. Der ehemalige Lehrer wurde 82 Jahre alt.
Die „Bürger für Beethoven“ trauern um ihren Ehrenvorsitzenden und früheren Vorsitzenden Manfred Jung. Wie sein Nachfolger Stephan Eisel am Donnerstag mitteilte, verstarb Jung bereits am 27. Dezember kurz vor seinem 83. Geburtstag, den er an diesem Dienstag gefeiert hätte.
Jung wurde 2007 zum Vorsitzenden gewählt. Bei seinem Amtsantritt konnten die „Bürger“ bereits auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Die Vereinsgründung 1993 war eine Reaktion auf die faktische Abschaffung des traditionellen Beethovenfests durch einen Beschluss des Bonner Stadtrats im selben Jahr. Unter anderem mit der sehr erfolgreichen Organisation dreier Beethoven-Marathons führten sie ein Umdenken der Stadtführung herbei. 1998 wurde das Bonner Beethoven-Fest auf Vorschlag von Jungs Vorgänger Barthold C. Witte in Form einer gemeinnützigen GmbH neu gegründet.
Neue Aufgabenfelder
Die „Bürger für Beethoven“ und mit ihnen der neue Vorsitzende Jung fanden nach diesem Erfolg rasch neue Aufgaben- und Arbeitsfelder für die Pflege der Beethoven-Tradition in Bonn. Der aus Bottrop stammende ausgebildete Lehrer Jung kannte sich als ehemaliger Fachbereichsleiter des Lehrerseminars bei der Kölner Bezirksregierung in der Bonner Schullandschaft bestens aus. Stephan Eisel: „Nach seiner Pensionierung entwickelte er dann mit anderen die Idee, musikalische Aktivitäten der Schulen im Rahmen des Beethovenfestes zu präsentieren. Zum Beethovenfest 2003 versammelte er den musikalischen Nachwuchs zu einem gemeinsamen ‚Musikfest Bonner Schulen’ in der Bundeskunsthalle. Daraus entwickelte sich dann das große Bürgerfest ‚Bühne frei für Beethoven’ mit dem Jahr für Jahr das Beethovenfest eröffnet wird.“ Auch die Gründung des Jugendwettbewerbs „Beethoven Bonnensis“ ist sein Verdienst.
Jung setzte sich auch mit Leidenschaft für das Festspielhausprojekt ein, das jedoch scheiterte. 2013 stellte er sich nicht mehr zur Wahl. Mit 75 Jahren wolle er es an die jüngere Generation weitergeben, begründete er damals seine Entscheidung.