Ausstellung „Das Gehirn in Kunst & Wissenschaft“ Großes Kopfkino in der Bundeskunsthalle Bonn

Bonn · Die Bundeskunsthalle schlägt in ihrer Schau „Das Gehirn in Kunst & Wissenschaft“ einen Bogen von der Kulturgeschichte bis hin zur neuesten Forschung und zeitgenössischen Kunst. Das ist spannend und immer wieder überraschend.

 Ein großer Geist unter einem kleinen Dach: Die Schädelkalotte von René Descartes ist in der Ausstellung zu sehen.

Ein großer Geist unter einem kleinen Dach: Die Schädelkalotte von René Descartes ist in der Ausstellung zu sehen.

Foto: Benjamin Westhoff

In einem Punkt lag Aristoteles gründlich daneben: Das Gehirn sei blutleer und besitze keine Empfindungen, eigne sich daher vorzüglich zur Kühlung des Blutes, war seine Hypothese. Was dem Spruch, einen kühlen Kopf zu bewahren, ein Fundament gibt. Das Gehirn als Kühlaggregat setzte sich ebenso wenig durch wie die von Platon vorgeschlagene Aufteilung der heute bekannten Hirn-Funktionen auf Gehirn, Herz und Leber oder die Vorstellung des Galenos von Pergamon, der glaubte, in den Hirnventrikeln befinde sich eine Art „Lebensgeist“, der als Substanz durch die Nervenbahnen fließe. Seit der Antike kursieren Spekulationen aller Art ums Oberstübchen. Unsere Schaltzentrale, das letzte große Rätsel der Medizin?