Camerata musicale in der Aula der Uni

Semesterabschlusskonzert der Rheinischen- Friedrich Wilhelms- Universität Bonn

Camerata musicale in der Aula der Uni
Foto: Fromann

Das Semesterabschlusskonzert der studentischen "Camerata musicale" füllte die Aula der Universität nahezu aus, und Michael Küßner als musikalischer Leiter wich bewusst von der klassischen Abfolge Ouvertüre, Konzert, Sinfonie ab und setzte Schostakowitschs Cello-Konzert Nr. 1 an den Schluss.

Ein kluger Schachzug, erwies sich das Konzert doch mit dem herausragenden jungen Solisten David Geis am Cello als Höhepunkt des Abends. Dieser begann mit der Ouvertüre zu Mozarts "Der Schauspieldirektor" (KV 486).

Küßner dirigierte schwungvoll seine engagierten Musiker, aber es war kein leichter Einstieg in den Abend. Größere Präzision hätte man sich in manchen Passagen gewünscht, um dem transparenten Mozartklang und dem musikalischen Witz voll gerecht zu werden.

In Schuberts "unvollendeter" h-Moll Sinfonie gelang es besser. Formschön entfaltete sich das Oboenthema zu Beginn über den Streicherfiguren, ebenso die aparten Wechsel in den Holzbläsern im zweiten Satz, und auch die dramatischen Momente in beiden Sätzen gerieten überzeugend.

Der Ausflug ins 20. Jahrhundert mit Schostakowitschs Cellokonzert Nr. 1 (1959) sorgte zum Abschluss für Begeisterung beim Publikum. Ausgewogen agierte das Orchester mit dem Solisten, den Bläsersätzen - gut einstudiert von Martin Kirchharz - kam dabei eine besondere Bedeutung zu.

David Geis, zurzeit Student in der Klasse von Professor Kanngiesser in Köln, spielte höchst souverän, spann weite Bögen in der traurigen Melodie des zweiten Satzes und glänzte in der großen Kadenz, die in den rhythmisch vorantreibenden finalen Satz überleitete.

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